Wirtschaft

"Wir stellen alle Kosten infrage" Metro spart und spart

Metro will weiter sparen und sich so auch wieder fit für den Dax machen.

Metro will weiter sparen und sich so auch wieder fit für den Dax machen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Herbst 2012 fliegt Metro aus dem Dax. Die schlechte Performance des Handelskonzerns ist einer der Hauptgründe. Mit rigiden Sparmaßnahmen versucht das Unternehmen wieder Schwung zu holen. Dafür wird alles unter die Lupe genommen.

Metro
Metro 4,37

Der deutsche Handelskonzern Metro will wegen der Billigkonkurrenz aus dem Internet und der gesunkenen Kauflust in europäischen Krisenländern seinen strikten Sparkurs fortsetzen - ein neues Stellenabbauprogramm ist aber nicht geplant. "Wir stellen alle Kosten infrage, in der Verwaltung, den Landesgesellschaften, auf der Fläche und natürlich auch im Vorstand", sagte Metro-Vorstandschef Olaf Koch der "Süddeutschen Zeitung". Als konkretes Beispiel nannte er dabei, dass auf Kurzstrecken nicht mehr in der teueren Business Class geflogen werde. "Ich fliege europaweit nur Economy."

In seiner Amtszeit seit Anfang 2012 hatte Koch bereits den Abbau von rund 800 Stellen in der Düsseldorfer Zentrale angekündigt. Bei der Supermarkttochter Real sind durch den Verkauf des Ladennetzes in Osteuropa und den Vertriebsumbau in Deutschland Stellenstreichungen wahrscheinlich. Durch den geplanten Rückzug der Elektroniktochter Media-Saturn aus China stehen dort fast 1000 Stellen auf der Kippe.

Der Metro-Konzern hat unter dem Titel "Shape" bereits ein milliardenschweres Sparprogramm durchlaufen, nach dessen Start im Jahr 2009 weltweit etwa 19 000 Arbeitsplätze gestrichen wurden.

Dividende bleibt

Metro will im Gegenzug zu den Einsparungen kräftig investieren, etwa in Servicean gebote im Metro-Großhandel. Die Elektronikketten Media Markt und Saturn senkten Preise. Der Handelskonzern, zu dem auch die Warenhauskette Kaufhof gehört, schloss 2012 mit einem Umsatzplus von einem guten Prozent auf 66,7 Mrd. Euro ab. Für das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erwartet der Konzern einen Rückgang von 2,4 Mrd. auf rund 2 Mrd. Euro.

Eine Dividende, die vor allem dem Großaktionär Haniel zugute kommt, wird es nach Kochs Darstellung auch für das Geschäftsjahr 2012 geben: Ein Aussetzen einer Dividendenzahlung sei in einer Ausnahmesituation denkbar. "Aber wir stecken nicht in einer solchen Situation", sagte Koch der "Süddeutschen Zeitung". Für 2011 zahlte die Metro 1,35 Euro je Stamm- und 1,485 Euro je Vorzugsaktie.

Dax-Rückkehr ein Ziel

Der Rauswurf der Metro-Stammaktie aus dem deutschen Leitindex Dax habe ihn und viele Mitarbeiter sehr hart getroffen. Die Aktie war im Herbst 2012 wegen ihrer schlechten Performance in den Index der mittelgroßen Werte MDax abgerutscht. "Wir sollten den Abstieg als Verpflichtung sehen, wieder aufzusteigen", bekräftigte Koch.

Experten halten eine baldige Rückkehr aber für unwahrscheinlich. Koch nannte keinen Zeitpunkt für einen Wiederaufstieg. Er betonte aber: "Wenn wir wieder in den Dax kommen, dann kommen wir mit Anstand zurück." Zum Wochenstart legten die Aktien an der Frankfurter Börse rund 1 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen