Wirtschaft

TV-Projekt gescheitert Microsoft guckt in die Röhre

Fernsehen über das Internet bleibt für Microsoft vorläufig Wunschdenken. Weil der US-Softwareriese die Lizenzforderungen von Medienkonzernen nicht erfüllen will, scheitert das Projekt für ein TV-Abo über das Internet nach langen Verhandlungen.

2012-01-10T225225Z_01_LAV18_RTRMDNP_3_CES.JPG3071430949715424047.jpg

(Foto: REUTERS)

Wenige Monate vor dem geplanten Start seines Internet-Abo-Fernsehens zieht der US-Computerkonzern Microsoft bei dem Projekt offenbar den Stecker. Die Gespräche mit Medienkonzernen über Lizenzen für Fernsehsendungen und Filme seien auf Eis gelegt worden, sagten mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Jahr lang seien intensiv Gespräche geführt worden. Doch schließlich habe Microsoft entschieden, dass die Lizenzkosten nicht dem Geschäftsmodell des Konzerns entsprächen, sagte ein hochrangiger Medienvertreter. Microsoft lehnte eine Stellungnahme ab.

Mit Microsoft TV wollte der Computerriese gegen eine monatliche Gebühr Programmalternativen zu lokalen Fernsehsendern und Satellitenkanälen anbieten. Dabei hatte Microsoft ein Geschäftsmodell ähnlich wie die Onlinevideothek Netflix im Blick. Doch Microsoft wollte auch aktuell im Fernsehen laufende Sendungen und Live-Übertragungen ausstrahlen, was die Lizenzgebühren in die Höhe getrieben haben dürfte.

Auch der Internetkonzern Google und das Online-Kaufhaus Amazon haben das 100 Mrd. Dollar schwere US-Kabel-Fernsehgeschäft ins Visier genommen. Dieses wird bisher von Branchengrößen wie Comcast und DirecTV sowie von Unterhaltungskonzernen wie Walt Disney und Time Warner dominiert.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen