Korruptionsprozess in Peking Milliardär vor Gericht
22.04.2010, 11:39 UhrDem Gründer der großen chinesischen Elektrowarenkette Gome, Huang Guangyu, der einst als reichster Chinese galt, wird der Prozess gemacht. Ihm werden "illegale Geschäfte, Insiderhandel und Bestechung vorgeworfen.
In Peking hat der Korruptionsprozess gegen einen der reichsten Männer Chinas begonnen. Huang Guangyu, Gründer der Elektrogerätekette Gome war Ende 2008 festgenommen und im Januar 2009 wegen "illegaler Geschäftspraktiken" angeklagt worden. Dem auf Anfang vierzig geschätzten Geschäftsmann werden Insidergeschäfte und Bestechung vorgeworfen. Der Prozess soll drei Tage dauern.
In den Fall sollen den Berichten zufolge zahlreiche weitere Geschäftsleute, Polizisten und Politiker verwickelt sein, unter ihnen der frühere Bürgermeister der chinesischen Metropole Shenzhen, Xu Zongheng. Xu war 2009 wegen Korruptionsvorwürfen seines Amtes enthoben worden. Der Prozess gilt als eines der aufsehenerregendsten Verfahren gegen einen Privatunternehmer in China und dürfte von der Geschäftswelt aufmerksam verfolgt werden.
Huang, der aus einer bäuerlichen Familie stammt, hatte mit 17 Jahren angefangen, billige Elektrogeräte zu verkaufen und im Laufe der Jahre die Gome-Gruppe aufgebaut. Seine Geschichte galt als chinesisches Beispiel des Aufstiegs vom Tellerwäscher zum Millionär.
2008 belief sich Huangs Vermögen dem Magazin "Hurun Report" zufolge auf 6,3 Mrd. Dollar, damit war er der reichste Mann Chinas. Nach seiner Festnahme Ende 2008 trat Huang im Januar 2009 als Chef seiner Firma zurück, ist aber weiter ihr größter Aktionär. Nach Marktwert ist das in Hongkong gelistete Unternehmen mit mehr als 1200 Läden rund 200 Städten die zweitgrößte Einzelhandelskette für Elektrowaren in China.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP