Wirtschaft

Forest streckt Hand nach Kanadiern aus Milliarden-Deal in US-Pharmabranche

Die Private-Equity-Gesellschaft TPG um Gründer David Bonderman könnte mehrere Milliarden einstreichen.

Die Private-Equity-Gesellschaft TPG um Gründer David Bonderman könnte mehrere Milliarden einstreichen.

(Foto: REUTERS)

Der US-Pharmakonzern Forest Laboratories will sich mit der Übernahme eines kanadischen Konkurrenten stärken. Der Deal könnte rund drei Milliarden Dollar schwer sein. Der US-Konzern hatte zuletzt einige Rückschläge einstecken müssen.

Der US-Pharmakonzern Forest Laboratories steht offenbar kurz vor einer Milliardenakquisition. Das Unternehmen befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme des kanadischen Wettbewerbers Aptalis Holdings und werde dafür an die drei Milliarden Dollar berappen, sagten Insider. Die Übernahme könnte bereits im Tagesverlauf bekanntgegeben werden, sagte ein Informant weiter.

Das Pharmaunternehmen Aptalis gehört der Private-Equity-Gesellschaft TPG. 2008 übernahm TPG für 1,3 Milliarden Dollar das Unternehmen mit Sitz im kanadischen Montreal, das damals noch Axcan Pharma hieß. Axcan fusionierte später mit der Eurand NV und nannte sich fortan Aptalis. Der Konzern hat sich auf Medikamente zur Behandlung von Mukoviszidose und Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert.

Aptalis hat Vetriebs- und Marketingniederlassungen in den Vereinigten Staaten, Kanada, Frankreich und Deutschland. Die Medikamente werden in Nordamerika und Europa hergestellt. Im Fiskaljahr per Ende September 2013 schrieb das Unternehmen einen Gewinn von 86,9 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 12 Millionen Dollar in der Bilanz stand. Der Umsatz kletterte in dem Jahreszeitraum um 12 Prozent auf 688 Millionen Dollar.

Suche nach neuen Blockbustern

Forest Laboratories mit Sitz in New York ist ein mittelgroßer Pharmakonzern und kommt auf eine Marktkapitalisierung von über 15 Milliarden Dollar. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt zahlreiche Produkte, unter anderem auch das Medikament Linzess zur Behandlung des Reizdarmsyndroms. Forest Laboratories ist derzeit wie viele andere Wettbewerber auch in der Klemme und muss Ersatz für Blockbuster suchen, weil Nachahmerprodukte auf den Markt kommen. Ein bedrohter Kassenschlager von Forest ist das Medikament Lexapro zur Behandlung von Depressionen und Zwangsstörungen.

Allerdings musste Forest Laboratories in der letzten Zeit einige Rückschläge verkraften. So hatte die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Entscheidung zu einem Medikament zur Behandlung von Schizophrenie von Forest verschoben. Der neue Chef von Forest, Brent Saunders, kündigte an, die Kosten des Unternehmens um 500 Millionen Dollar bis 2016 drücken zu wollen. Zudem sollen die Barmittel des Konzerns dafür eingesetzt werden, das eigene Portfolio durch Zukäufe von Medikamenten zu stärken.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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