Wirtschaft

Absprachen bei Gaspreisen Milliardenbuße gegen Eon und GDF

Eon und GDF Suez müssen jeweils 553 Mio. Euro zahlen.

Eon und GDF Suez müssen jeweils 553 Mio. Euro zahlen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Europäische Kommission hat zum ersten Mal Geldbußen aufgrund eines Kartellrechtsverstoßes im Energiesektor verhängt. Mit je 553 Mio. Euro wird wettbewerbswidriges Verhalten der Eon AG und ihrer Tochter Eon Ruhrgas sowie der GDF Suez AG geahndet, wie die Kommission mitteilte. Informierte Personen hatten bereits über "bedeutende" Strafzahlungen in dem im Juli 2007 begonnenen förmlichen Verfahren spekuliert.

Die Eon-Tochter Ruhrgas und GDF wollen mit allen Mitteln gegen die Kartellstrafe klagen. Am Finanzmarkt wurde die Verhängung der Strafe entspannt aufgenommen. Die geforderten 1,1 Mrd. Euro  seien weit weniger als befürchtet, sagte ein Händler.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Geahndet wurde nach Angaben der EU-Kommission die Aufteilung von Märkten. Die Ruhrgas AG (jetzt Eon Ruhrgas) und Gaz de France (jetzt Teil von GDF Suez) hätten sich 1975 anlässlich des gemeinsamen Baus der MEGA-Pipeline darauf geeinigt, kein über diese Rohrleitung transportiertes Gas im Inlandsmarkt des jeweiligen anderen Unternehmens zu verkaufen. Über die Pipeline wird russisches Gas nach Deutschland und Frankreich importiert.

Auch nach der Liberalisierung der europäischen Gasmärkte hielten die beiden Unternehmen an dieser Marktaufteilungsvereinbarung fest und rückten erst 2005 endgültig davon ab.

Deutliches Signal aus Brüssel

EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will den Energieversorgern mit der Entscheidung ein deutliches Signal geben, dass die Kommission keinerlei wettbewerbswidriges Verhalten duldet. Die Aufteilung von Märkten zähle zu den schwerwiegendsten Kartellverstößen. "Durch diese Vereinbarung wurden die Verbraucher in zwei der größten Gasmärkte in der EU um einen stärkeren Preiswettbewerb und eine größere Anbieterauswahl gebracht. Die Kommission hat keine andere Wahl, als hohe Geldbußen zu verhängen."

Eon Ruhrgas und die Pariser GDF Suez sind die führenden Erdgasanbieter in Deutschland bzw. Frankreich und zwei der größten Akteure im europäischen Gasmarkt. Der Düsseldorfer Dax-Konzern Eon erwarb 2003 die Kontrolle über die inzwischen als Eon Ruhrgas AG firmierende Ruhrgas. Die Fusion von Gaz de France mit Suez zu GDF Suez wurde 2008 nach Auslaufen der Marktaufteilungsvereinbarung mit Eon vollzogen; die Kommission hatte das Vorhaben 2006 genehmigt.

Quelle: ntv.de, DJ

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