Wirtschaft

Auf Jahre Steuer sparen Milliardengeschenk für GM

Darf sich General Motors auf ein zweites Milliardengeschenk der US-Regierung freuen? Nachdem Präsident Barack Obama den größten Autobauer des Landes mit 50 Mrd. Dollar vor dem Untergang bewahrt hatte, könnte das gesundende Unternehmen nun von Steuergeschenken in fast gleicher Höhe profitieren.

Steuergeschenke für GM?

Steuergeschenke für GM?

(Foto: AP)

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, könnte der US-Autobauer General Motors demnächst kräftig Steuern sparen - im besten Falle 45,4 Mrd. Dollar. Möglicherweise kann GM dank einer Sonderregelung für Firmen, die in der Krise vom Staat aufgefangen worden, Verluste oder Kosten aus der Vergangenheit mit künftigen Gewinnen verrechnen. Das würde bedeuten, dass der Konzern auf Jahre hinaus keinerlei Steuern zahlen müsste, schreibt das Magazin.

GM hatte über Jahre massiv Geld verloren, was letztlich zur Insolvenz führte. Dank der Staatshilfe erstand GM als neues Unternehmen wieder auf - womit die sogenannten Verlustvorträge eigentlich gelöscht wären. Doch nach Angaben der Zeitung kommt GM die von der Regierung erlassene Sonderregelung zugute.

Mit Milliardengewinn aufs Parkett

Der Autohersteller verdient mittlerweile - befreit von den Lasten der Vergangenheit - wieder Milliarden und strebt Mitte des Monats zurück an die Börse. Für das dritte Quartal kommt der US- Autobauer nach vorläufigen Kalkulationen auf ein Ergebnis von unterm Strich 1,9 bis 2,1 Mrd. Dollar. Der Umsatz liegt bei rund 34 Mrd. Dollar.

"Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten, die das Unternehmen macht", sagte Finanzchef Chris Liddell. Auch im Schlussquartal versprach GM, operativ Geld zu verdienen. Allerdings warnte das Management davor, dass sich die guten Ergebnisse der bisherigen Quartale nicht wiederholen lassen dürften. Dies liege an den Kosten für die Markteinführung neuer Modelle sowie an Entwicklungsaufwendungen.

Derzeit hält die US-Regierung knapp 61 Prozent am Unternehmen im Gegenzug für die Milliardenhilfe. Weitere Anteile liegen bei Kanada, der Automobilarbeitergewerkschaft und den Gläubigern.

GM hatte sich in der Insolvenz mit einem Schlag von Tausenden Mitarbeitern getrennt, stieß Dutzende unrentable Werke ab, schüttelte Schulden ab und senkte die Kosten für Pensionen und die Gesundheitsversorgung seiner Beschäftigten. Das rechnet sich heute. Zugleich stiegen die Autoverkäufe wieder. Von seinen vier Kernmarken Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC setzte GM im Oktober nach Angaben vom Mittwoch 12,8 Prozent mehr Fahrzeuge ab. Insgesamt steigerte das Unternehmen seinen Absatz um 3,5 Prozent.

Die kleineren Rivalen verzeichneten prozentual ein größeres Wachstum: Ford Motor erzielte im Jahresvergleich ein Plus von 19 Prozent, Chrysler ein Zugewinn von 37 Prozent und Honda von 16 Prozent. Der japanische Autobauer Toyota musste dagegen ein Rückgang von 4,4 Prozent verbuchen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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