Schlechte Nachrichten aus Österreich Milliardenrisiken für BayernLB
14.08.2012, 07:27 Uhr
Der Kauf der HGAA war keine gute Idee.
(Foto: dpa)
Der Kauf der österreichischen Hypo Alpe Adria hat sich für die BayernLB bereits als milliardenschwerer Fehler erwiesen. Womöglich kostet das Abenteuer die Bayern aber noch mehr Geld als bisher. Denn die Österreicher prüfen, ob sie milliardenschwere Kredite überhaupt zurückzahlen müssen.
Bei der BayernLB steht erneut Ärger ins Haus. In der von zahlreichen Skandalen belasteten Landesbank sind der "Süddeutschen Zeitung" zufolge neue Risiken aufgetaucht. Die ehemalige Tochter, die österreichische Hypo Alpe Adria (HGAA), prüfe, ob sie Kredite von rund 3 Mrd. Euro an die BayernLB zurückzahlen muss, berichtete die Zeitung mit Verweis auf einen von den Österreichern in Auftrag gegebenen Prüfbericht.
Die Hypo Alpe Adria gehörte von 2007 bis 2009 zur BayernLB und wurde nach dem Ausstieg der Landesbank verstaatlicht.
Es sei zu untersuchen, ob es sich bei den Krediten um einen "verdeckten Eigenkapitalzuschuss" der BayernLB für die Hypo Alpe Adria handele, heißt es in dem Prüfbericht. Sollte das der Fall sein, dann müsse die Hypo Alpe Adria das Geld nicht zurückerstatten. Die Landesbank in München würde in diesem Fall Milliarden verlieren und dem Freistaat und der Regierung von Horst Seehofer erneut zur Last fallen.
Milliarden versenkt
Dem Untersuchungsbericht zufolge begann der Geldfluss von der BayernLB an deren Tochterbank im Februar 2008. Eine Woche vorher hatte die Landesbank Milliardenrisiken bei Immobilien-Anleihen aus den USA eingestanden. Die Finanzhilfen aus Bayern für die Hypo Alpe Adria endeten im Oktober 2008 kurz nach der damaligen Landtagswahl. Danach gab CSU-Chef und Finanzminister Erwin Huber seine Ämter auf. Die neue Regierung unter Horst Seehofer rettete die Staatsbank mit 10 Mrd. Euro.
Die BayernLB hatte die HGAA auch auf Druck der damaligen CSU-Regierung von Edmund Stoiber gekauft, um stärker auf dem osteuropäischen Markt aktiv zu werden. Wegen hoher Verluste und unkalkulierbarer weiterer Risiken gab die BayernLB die Bank Ende 2009 an Österreich zurück. Bei dem Geschäft verlor sie 3,7 Mrd. Euro. Die Justiz geht dem Verdacht nach, dass beim Verkauf an die BayernLB große Summen an das Umfeld des damaligen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider flossen.
Quelle: ntv.de, jga/DJ/AFP