Aktienrückkauf kann kommen Siemens nimmt Milliarden auf
30.08.2012, 20:01 Uhr
Schritt für Schritt: Siemens-Chef Peter Löscher.
(Foto: REUTERS)
Mit einer groß angelegten Bond-Aktion besorgt sich Siemens das nötige Geld für den geplanten Kauf eigener Aktien. Der erste Teil der Unternehmung scheint geglückt. Doch ein Detail am Rande stimmt nachdenklich: Für die länger laufenden Schuldscheine wählt Siemens britische Pfund.
Der Technologiekonzern Siemens hat rund 2,7 Mrd. Euro am Anleihemarkt eingesammelt. Mit dem Geld wollen die Münchner ihren angekündigten über drei Milliarden Euro finanzieren.
Nach Angaben des Börseninformationsdienstes IFR begab der Dax-Konzern dazu zwei Anleihen mit einer Laufzeit von 13 und 30 Jahren im Volumen von 350 Mio. beziehungsweise 650 Mio. britischen Pfund. Zudem sammelte Siemens durch zwei Euro-Bonds mit einer Laufzeit von zwei und sieben Jahren einmal 400 Mio. Euro und einmal eine Milliarde Euro ein.
Offen blieb, ob Siemens mit der unterschiedlichen Festlegung auf die beiden europäischen Währungen Pfund und Euro langfristigen strategische Überlegungen folgte oder lediglich den an der Nachfrage orientierten Ratschlägen der beteiligten Banken nachgab.
Die Nachfrage nach den Siemens-Titeln habe das Angebot deutlich übertroffen, hieß es. Für die siebenjährige Euro-Anleihe musste der Dax-Konzern beispielsweise nur einen Zins von 1,5 Prozent bieten.
Breit gefächert in den Markt
Die Sterling-Bonds wurden von Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank und UBS an den Markt gebracht. Die Euro-Anleihen betreuten Barclays, Bank of America Merrill Lynch, Deutsche Bank, Goldman Sachs und Societe Generale.
Siemens hatte Anfang August angekündigt, mit Hilfe neuer Kapitalmaßnahmen eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Aus der Masse der Anteilsscheine sollen insgesamt 33 Mio. Stück eingezogen werden.
Weitere 10 Mio. Aktien sollen im Rahmen der Siemens-Pläne aufgekauft werden, um sie zur Vergütung von Mitarbeitern und Management sowie zur Bedienung von Wandelanleihen einzusetzen.
Quelle: ntv.de, mmo/rts