Staatsanwaltschaft erhebt Anklage Millionenbetrug in Solarbranche
07.07.2009, 18:26 UhrEin slowenischer Bauunternehmer aus dem Rhein-Main-Gebiet soll gemeinsam mit anderen Tätern Solarfirmen und Lieferanten von Baumaschinen aus ganz Deutschland im großen Stil betrogen haben. Der Schaden betrage über fünf Millionen Euro, teilte die Staatsanwaltschaft in Frankfurt mit.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die acht mutmaßlichen Haupttäter erhoben. Die insgesamt etwa 20-köpfige Bande soll unter anderem ehemals renommierte Firmen aufgekauft und in deren Namen Maschinen bestellt haben, die an Scheinadressen geliefert wurden. Die Maschinen wurden nicht bezahlt und unter anderem nach Serbien gebracht.
Zu den Angeklagten gehören neben dem 57-jährigen Bauunternehmer auch ein Bosnier, den er als seinen Sohn ausgegeben hatte. Angeklagt sind weiterhin ein Hausmeister und ein ehemaliger Rechtsanwalt. Sie wurden kurz vor Weihnachten festgenommen. Ein Grafiker aus Frankfurt wurde gegen Kaution von der Untersuchungshaft verschont, er ist seitdem flüchtig. Mehrere Mitglieder der Gruppe sind bereits rechtskräftig verurteilt, die mutmaßlichen Haupttäter haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Ihnen drohen wegen Bandenbetrugs mehrjährige Haftstrafen. Wann der Prozess beginnt, stand zunächst nicht fest.
Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft hat der Millionenbetrug Teile der Solarbranche in eine schwere Krise gestürzt. Einige auf die Einrichtung von Solarparks spezialisierte Firmen seien in die Insolvenz getrieben worden, anderen hätten Mitarbeiter entlassen müssen.
Quelle: ntv.de, sla/dpa