Eine Billion gegen die Angst Monti will Euro-Schirm verdoppeln
22.01.2012, 14:51 UhrItalien drängt die Bundesregierung, einer kräftigen Ausweitung des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM zuzustimmen. Ministerpräsident Monti verlangt offenbar eine Verdopplung des Finanzierungsvolumens auf eine Billion Euro. Allein ist er damit in Europa wahrlich nicht, doch in Deutschland stoßen solche Vorschläge bislang auf Granit.
Auf die Bundesregierung wächst offenbar der Druck, den künftigen europäischen Rettungsschirm ESM aufzustocken. Laut einem Bericht des "Spiegel" wirbt Italiens Ministerpräsident Mario Monti dafür, das Finanzierungsvolumen des Rettungsschirms von 500 Mrd. Euro auf eine Billion Euro zu verdoppeln.
Eine solche Maßnahme schaffe Vertrauen in die Währungsunion, was die Zinsen für Staatsanleihen sinken lasse, argumentiere Monti. In dieser Einschätzung werde er von anderen hochverschuldeten Euro-Staaten wie Spanien und Portugal unterstützt. Auch Frankreich plädiere dafür, dass Deutschland seine wirtschaftliche und finanzielle Stärke zugunsten des Euro in die Waagschale werfe.
Unterstützung bekomme der italienische Ministerpräsident von seinem Landsmann Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, berichtet das Magazin weiter ohne Quellenangabe. Der vertrete den Vorschlag, dass die unverbrauchten Mittel des vorläufigen Rettungsschirms EFSF nicht auf den ESM angerechnet werden. Stattdessen solle der dauerhafte Rettungsschirm die Restmittel zusätzlich zur Verfügung gestellt bekommen. So ließe sich dessen Volumen immerhin auf rund 750 Mrd. Euro aufstocken.
Monti habe die Bundesregierung von seinen Wünschen schon in Kenntnis gesetzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt nach wie vor eine Aufstockung ab, musste beim Dezember-Gipfel aber einer Revisionsklausel zustimmen, nach der beim März-Gipfel das Kreditvolumen überprüft werden soll.
Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts