Wirtschaft

Zu hartes Urteil über Italien Moody's sagt "scusi"

Zu den Löwen ins Kolosseum wird in Rom niemand mehr geschickt, auch nicht Moody's Italien-Direktor Cataldo.

Zu den Löwen ins Kolosseum wird in Rom niemand mehr geschickt, auch nicht Moody's Italien-Direktor Cataldo.

(Foto: Reuters)

Die Ratingagentur Moody's hat sich für negative Äußerungen zum Bankensektor Italiens entschuldigt und Sorgen vor einer Ausweitung der Schuldenkrise auf das Land gedämpft. Ein Papier mit der negativen Anmerkung vom Donnerstag sei zu technisch verfasst gewesen, sagte der für Italien zuständige Moody's-Direktor Alex Cataldo.

Eigentlich hätte demnach nur die Vorlage von Moody's-Berichten zum Bankensystem in Portugal, Spanien, Italien, Irland und Großbritannien angekündigt werden sollen. Tatsächlich hieß es in dem verbreiteten Papier aber, die Krise bei Staatsanleihen könnte sich auf die Finanzwirtschaft in den genannten Ländern ausweiten. Sollte der Druck auf die Schuldenpapiere zunehmen, drohten etwa dem bislang relativ robusten italienischem Bankensystem Gefahren. Banken-Aktien hatten in Italien am Donnerstag daraufhin kräftig an Wert verloren.

Moody's schwächte die Aussagen am Freitag deutlich ab. Insgesamt stehe die Finanzbranche des Landes nicht unter hohem Druck, sagte Cataldo. Das Bankensystem sei durch die weltweite Finanzkrise nicht so stark belastet. Darüber hinaus könne Italien mit relativ geringem Aufwand seine Schulden in den Griff bekommen. Das Land habe wiederholt auf beeindruckende Weise eine Kehrtwende bei seinen Staatsschulden geschafft. Auch sei Italien nicht so stark der Krise am Markt für Staatsanleihen ausgesetzt wie andere Länder der Euro-Zone.

Italien gehört neben Irland, Griechenland, Portugal und Spanien zu den Ländern, die wegen ihrer Schulden derzeit von den Finanzmärkten besonders kritisch betrachtet werden.

Quelle: ntv.de, rts

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