Anleger frohlocken Morgan Stanley unerwartet gut
18.07.2013, 16:25 Uhr
Morgan Stanley rundet die überragenden Quartalsergebnisse der US-Großbanken positiv ab.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Vorjahresquartal enttäuscht Morgan Stanley als einzige der US-Großbanken den Markt und verdient deutlich weniger als erwartet. Das war einmal: Im abgelaufenen Quartal reiht sich die Investmentbank in die Reihe der Milliardengewinnler der Branche ein. Auch das Renditeziel rückt näher.
Als letzte US-Bank hat auch Morgan Stanley im 2. Quartal deutlich mehr verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg um zwei Drittel auf 980 Mio. Dollar (748 Mio. Euro). Im Jahr zuvor hatte eine Abstufung der Kreditwürdigkeit die Bilanz belastet. Der Gewinn je Aktie stieg auf 41 Cents. Einen höheren Gewinn verhinderte eine Belastung aus dem Kauf der restlichen Anteile von 35 Prozent an dem Brokerhaus Morgan Stanley Smith Barney Holdings von der Citigroup.
Die Marktbewertung der eigenen Schulden und die Belastung durch Smith Barney herausgerechnet verdiente die New Yorker Bank 45 Cents je Aktie. Banken müssen steigende Kurse ihrer Anleihen als Verlust bilanzieren, weil sie bei einem theoretischen Rückkauf ihrer Anleihen mehr dafür bezahlen müssten. Die Einnahmen legten vor Schulden um über ein Viertel auf 8,33 Mrd. Dollar zu.
Analysten hatten im Konsens zuletzt mit einem Ertrag von 43 Cents je Anteil bei Einnahmen von 7,89 Mrd. Dollar gerechnet, beides vor eigenen Schulden.
Morgan Stanley ist die letzte der amerikanischen Großbanken, die ihre Quartalzahlen vorlegt. Auch die Bank of America, JP Morgan, Citigroup, Goldman Sachs und Wells Fargo haben in dem zurückliegenden Vierteljahr allesamt Milliarden verdient und profitierten dabei nicht zuletzt von einem starken Handelsgeschäft.
Im Vorjahresquartal hatte Morgan Stanley als einzige der US-Banken den Markt enttäuscht und deutlich weniger verdient als erwartet. Das New Yorker Institut musste im 2. Quartal 2012 dem sich eintrübenden Umfeld vor allem im Wertpapiergeschäft Tribut zollen.
Ziel ein Stück näher
Morgan Stanley hat sich auch der vor einigen Jahren gesetzten Zielmarge für die Vermögensverwaltung angenähert und peilt nun eine neue noch ehrgeizigere Marke an. Im 2. Quartal lag die Vorsteuerrendite im Retail Brokerage bei 18,5 Prozent. Das ist ein neuer Spitzenwert und ein deutlicher Anstieg von den 12 Prozent im Vorjahresquartal und 17 Prozent im ersten Quartal.
Ursprünglich hatte die Bank bis 2011 die Schwelle von 20 Prozent erreichen wollen, sie später dann auf Mitte des Jahrzehnts verschoben. Im vergangenen Monat wurde sie erneut angepasst, nun auf 20 bis 22 Prozent bis Ende 2015. Die Kennziffer wird von Investoren genau verfolgt, da Morgan Stanley sich unter Vorstandschef James Gorman eine neue Identität als Vermögensverwalter geben möchte. Die Aktie gewann vorbörslich 5,9 Prozent auf 28,19 Dollar.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa