Russland braucht Geld und bietet dafür ein saftiges Stück des staatlich kontrollierten Ölkonzerns Rosneft. Mit dem Verkauf von fast 20 Prozent der Aktien will der Kreml umgerechnet fast neun Milliarden Euro einnehmen.

Russland hofft auf einen Milliardenerlös durch den Verkauf von Anteilen an dem staatlich kontrollierten Öl-Konzern Rosneft. Es sei geplant, 19,5 Prozent der Aktien abzustoßen, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow in einem CNBC-Interview. "Unsere aktuelle Schätzung für dieses Paket ist knapp 650 Milliarden Rubel" - umgerechnet 8,8 Milliarden Euro. Russland hoffe, dass das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen könne.

Rosneft ist der führende Öl-Produzent in Russland. Früheren Angaben zufolge sucht die Regierung in Moskau einen strategischen Partner für die Beteiligung. Damit soll verhindert werden, dass das Staatsdefizit aus dem Ruder läuft, wie auch der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag klargestellt hatte: "Erstens brauchen wir das Geld. Zweitens suchen wir einen strategischen Investor, der versteht, dass er kein Geizhals sein darf, wenn er 19 Prozent an Rosneft erwerben will." Der britische Ölkonzern BP ist schon mit 19,75 Prozent an Rosneft beteiligt.

Der mögliche Käufer der Beteiligung am größten russischen Ölförderer solle in die Zukunft schauen und sich nicht die aktuellen Preise ansehen, hatte Putin ergänzt. Der Verkauf von Beteiligungen an Staatsunternehmen ist ein Weg, wie das Haushaltsdefizit seines Landes auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzt werden soll. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas fließen für Russland angesichts der gefallenen Preise nicht mehr so wie in der Vergangenheit. Momentan leiden auch alle Anbieter der Branche ebenso unter dem massiv gefallenen Ölpreis.