Rasante Rubel-Talfahrt Moskau stützt Banken mit einer Billion Rubel
19.12.2014, 20:57 Uhr
Die Sberbank geht wohl leer aus.
(Foto: REUTERS)
Mit einer Billion Rubel - mehr als 13 Milliarden Euro - will der russische Staat dem Bankensystem aushelfen, das wegen der Sanktionen von den westlichen Kreditmärkten abgeschnitten ist. Die Duma bringt nun ein entsprechendes Gesetz auf den Weg.
Angesichts des massiven Rubelverfalls will die russische Regierung das nationale Bankensystem mit einer Billion Rubel (13,64 Milliarden Euro) stützen. Russlands Parlament hat nun Geldspritzen für die von den westlichen Sanktionen betroffenen Banken auf den Weg gebracht. Das Abgeordnetenhaus Duma stimmte einem Gesetzespaket zur Stützung der Geldhäuser zu. Bevor das Gesetz in Kraft tritt, muss noch das Oberhaus zustimmen und Präsident Wladimir Putin seine Unterschrift leisten.
Laut Finanzminister Anton Siluanow können die Banken voraussichtlich Anfang 2015 auf die staatlichen Kapitalspritzen zurückgreifen. Welche Banken in den Genuss der Hilfen kommen, geht aus dem Gesetz nicht hervor. Wie der Finanzmarktausschuss der Duma mitteilte, wird mit der Sberbank jedoch eines der Schwergewichte der Branche leer ausgehen. Zusätzliches Kapital könne das Institut bei Bedarf bei der Zentralbank beziehen.
Der russische Staat hat dieses Jahr bereits mehreren Banken unter die Arme gegriffen, die wegen der Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts von den westlichen Kreditmärkten abgeschnitten sind. Zu den bisherigen Empfängern der Staatshilfen gehörte unter anderem die Großbank VTB. Zudem war diese Woche die Regulierung des Bankensektors gelockert worden. Damit soll die Wirtschaftskrise gemildert werden, die durch die rasante Talfahrt des Rubel eskaliert ist.
Die Landeswährung hat dieses Jahr rund 45 Prozent an Wert zum Dollar eingebüßt. Der russischen Wirtschaft macht neben den Sanktionen auch der Rückgang des Ölpreises zu schaffen, da sie stark von dem Geschäft mit wichtigen Exportgut abhängig ist. Zum Ende der Woche hin erholte sich die russische Währung jedoch wieder ein bisschen.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts