Wirtschaft

Ölvorkommen in der Arktis Moskauer BP-Büros durchsucht

BP bekommt in Russland juristischen Ärger.

BP bekommt in Russland juristischen Ärger.

(Foto: REUTERS)

BP ist in Russland seit langem mit dem Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP aktiv, an dem der britische Konzern und eine Gruppe russischer Milliardäre jeweils die Hälfte halten. Nun steht BP Ärger ins Haus wegen der geplatzten Zusammenarbeit mit Rosneft. Im sibirischen Tjumen verhandelt ein Schiedsgericht darüber.

Die russische Justiz hat die Büros des britischen Ölkonzerns BP in Moskau durchsuchen lassen. Es gehe darum, Dokumente für ein Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen in Sibirien sicherzustellen, teilte die Justiz laut russischer Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Im sibirischen Tjumen verhandelt ein Schiedsgericht ab Mitte Oktober über die geplatzte Zusammenarbeit zwischen BP und dem russischen Ölriesen Rosneft bei der Erkundung von Ölvorkommen in der Arktis. Für dieses Vorhaben wählte Rosneft inzwischen den US-Konzern ExxonMobil als Partner, wie Regierungschef Wladimir Putin mitgeteilt hatte.

BP ist in Russland seit langem mit dem Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP aktiv, an dem der britische Konzern und eine Gruppe russischer Milliardäre jeweils die Hälfte halten. Diese Teilhaber, die sich zu der Investorengruppe AAR zusammengeschlossen haben, hatten das geplante Arktis-Abkommen zwischen BP und Rosneft gerichtlich verhindert.

ExxonMobil statt BP

Vor dem Schiedsgericht in Tjumen verlangt ein Aktionär von TNK-BP nun eine Entschädigung wegen des geplatzten Deals in Höhe von 87 Mrd. Rubel (2,08 Mrd. Euro) von BP. Ein Anwalt dieses Aktionärs sagte der Nachrichtenagentur Interfax, BP habe für die Gerichtsverhandlung wichtige Dokumente nicht zur Verfügung gestellt.

Statt BP wird nun ExxonMobil zusammen mit Rosneft in der Karasee in der Arktis nach Öl bohren. In der schwer zugänglichen Arktis werden riesige Vorkommen vermutet, die mit dem Klimawandel und dem damit einhergehenden Abschmelzen des Eises durch Tiefseebohrungen ausgebeutet werden könnten.

Rosneft verfügt dort bereits über Fördergebiete. Der Konzern ist aber auf technische und finanzielle Hilfe angewiesen. Die gesamten Investitionen könnten bis zu 500 Mrd. Dollar (rund 347 Mrd. Euro) betragen. Dem russischen Unternehmen öffne die Zusammenarbeit mit ExxonMobil zudem einen langfristigen Zugang zu den Märkten in den USA und am Golf von Mexiko.

Quelle: ntv.de, bad/AFP

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