Tochter will Vertrauen aufbauen Müller-Brot langsam hochfahren
06.04.2012, 16:36 Uhr
Setzt auf Vertrauen und alte Rezepte: Eva Müller.
(Foto: dpa)
Das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen steht bei Müller-Brot ganz oben auf der Agenda. Das verkündete Gründer-Tochter Eva Müller. Gemeinsam mit dem Münchner Bäcker Höflinger übernimmt sie 148 Filialen. Was aus den Produktionshallen wird, soll noch entschieden werden.
Bei der insolventen Großbäckerei Müller-Brot soll die Produktion schrittweise wieder hochgefahren werden. Allerdings existiert bei den neuen Eigentümern von knapp 150 Filialen bereits ein Plan B, sollte die Aufnahme der Produktion am bisherigen Standort in Neufahrn bei Freising nicht möglich sein. Das sagte Eva Müller, die Tochter von Firmengründer Hans Müller, am Freitag. Der Alternativ-Plan sieht anscheinend die Produktion an anderen Standorten vor.
Eva Müller und der Münchner Bäcker Franz Höflinger unterschrieben am Donnerstagabend die Verträge zur sofortigen Übernahme von 148 Müller-Brot-Filialen mit 435 Mitarbeitern. Wegen Hygieneproblemen war die Brotfabrik am 30. Januar geschlossen worden. Am 16. Februar meldete der frühere Eigentümer Klaus Ostendorf Insolvenz an.
Backen nach altem Rezept
Die bestehenden Produktionshallen können nach Worten Müllers problemlos verkleinert werden. "Wir wissen, wie Brotbacken geht, dazu brauchen wir keine Produktionslinien." Höflinger ergänzte, dass der Betrieb auch ohne jene hochleistungsfähige Backstraße möglich sei, die nach wie vor Ostendorf gehört. Nach Ostern sollen Verhandlungen zum Kauf der Fabrik aufgenommen werden. Allerdings seien die bisherigen Eigentumsverhältnisse nicht eindeutig geklärt, sagte Höflinger.
Die neuen Besitzer wollen über handwerkliche Qualität Vertrauen bei den Kunden zurückgewinnen. "Dieses Vertrauen ist mit Füßen getreten worden", sagte Müller. Sie wolle wieder eigene Produkte nach alten Rezepten backen. Dazu gehöre auch "die einzigartige Müller-Breze". Zunächst wollen Müller und Höflinger mit rund 100 Mitarbeitern in der Produktion anfangen und die Beschäftigtenzahl dann sukzessive erhöhen. Der Name Müller-Brot solle bleiben, allerdings sei eine Änderung des Firmenlogos denkbar. Müller will die Verträge zum Kauf der Fabrik auch dann unterschreiben, wenn die Freigabe durch die Lebensmittelbehörden noch nicht erfolgt ist.
Quelle: ntv.de, dpa