Wirtschaft

Wetter-Extreme in den USA Munich Re erwartet Milliardenschäden

Mit der Kälte kommt das Eis: Von den Rockies im Westen bis zur Ostküste liegen weite Teile des Landes unter einer dichten Schneedecke.

Mit der Kälte kommt das Eis: Von den Rockies im Westen bis zur Ostküste liegen weite Teile des Landes unter einer dichten Schneedecke.

(Foto: AP)

Risikoexperten des weltgrößten Rückversicherers verfolgen die Entwicklung in den USA mit wachsender Sorge: Der extreme Kälteeinbruch in weiten Teilen Nordamerikas könnte der US-Konjunktur schwere Frostschäden zufügen.

Mit Schneeketten durch Manhattan: Wenn die Niederschläge anhalten, drohen großflächige Schäden in der Energie-Infrastruktur.

Mit Schneeketten durch Manhattan: Wenn die Niederschläge anhalten, drohen großflächige Schäden in der Energie-Infrastruktur.

(Foto: REUTERS)

Das heftige Winterwetter in den USA könnte die Wirtschaft des Landes nach Einschätzung des Dax-Konzerns Münchener Rück belasten. "Blizzard-artige Schneestürme haben das Potenzial, Schäden in Milliardenhöhe zu verursachen", sagte Peter Höppe, der die Georisikoforschung beim weltgrößten Rückversicherer leitet. "Das kann vor allem dann vorkommen, wenn schwere Eislasten auf Dächern, Bäumen und Stromleitungen weit verbreitet Schäden und Stromausfälle verursachen."

Ob in den USA solche Bedingungen noch auftreten, sei aber nicht klar, betonte Höppe. Es werde noch Wochen dauern, bis es verlässliche Schätzungen über mögliche gesamtwirtschaftliche Schäden gebe.

Nach schweren Schneestürmen im Nordosten der USA zum Jahreswechsel müssen sich Unternehmen, Hausbesitzer und Kommunen in den betroffenen Regionen nun auch noch auf arktische Kälte einstellen, die sich von Norden kommend über den Mittleren Westen bis in den Nordosten ausdehnt. Viele Wetterstationen meldeten die niedrigsten Temperaturen seit 20 Jahren. Einzelne Städte und Gemeinden riefen den Notstand aus. Vielerorts blieben Schulen unter Hinweis auf die lebensgefährliche Kälte zu Wochenbeginn geschlossen.

Zu früh für eine Schätzung

Hinzu kommen erhebliche Verkehrsbehinderungen auf den Straßen und vor allem an den Flughäfen. An großen Drehkreuzen für den Inlandsflugverkehr wie zum Beispiel New York oder Chicago sind aufgrund der extremen Witterungsbedingungen bereits mehrere tausend Flugverbindungen ausgefallen. Stornierungen und Verspätungen treffen dabei nicht nur Berufspendler, Touristen und andere Reisende, sondern in zunehmenden Maße auch den Frachtflugbereich. Ganze Branchen in Industrie, Dienstleistung und Einzelhandel sind auf die pünktliche Lieferung von Teilen, Produkten und Verkaufsgütern dringend angewiesen.

Noch ist unklar, welches Ausmaß das aktuelle Wettereignis in der Statistik der Versicherungsbranche einnehmen wird. Der folgenschwerste Schneesturm in den USA in den vergangenen 30 Jahren ereignete sich nach Angaben der Münchener Rück im März 1993. Damals belief sich der wirtschaftlichen Schäden des Blizzards, bei dem 270 Menschen ums Leben kamen, auf rund fünf Milliarden US-Dollar. Versichert waren davon knapp zwei Milliarden Dollar. Der letzte große Wintersturm in den USA Anfang 2011 verursachte wirtschaftliche Schäden von 1,3 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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