Trotz Image- und Gewinneinbruch Murdoch bleibt Chef
11.08.2011, 09:05 Uhr
Kann wohl zufrieden sein mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr seiner News Corp: Rupert Murdoch.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das Image von Medienmogul Rupert Murdoch und dessen News Corp. ist nach dem Abhörskandal in Großbritannien angekratzt. Die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal fallen auch nicht blendend aus. Grund ist der "ungünstige" MySpace-Verkauf. Konzernchef Murdoch ficht das aber nicht an.
Der 80-jährige Medienmogul Rupert Murdoch will weiter am Ruder seines von einem Abhörskandal erschütterten Konzerns News Corp. bleiben. Er selbst und der Verwaltungsrat seien dieser Meinung, sagte Murdoch nach Vorlage aktueller Zahlen. Das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr spiegelte noch keine finanziellen Folgen der Abhöraffäre wider. Das kurz davor verkaufte Milliardengrab MySpace bescherte dem Medienriesen zum Abschied aber noch einen Gewinneinbruch.
News Corp. ist in einen Abhörskandal in Großbritannien verwickelt, dessen Folgen noch nicht absehbar sind. Unter anderem schloss Murdoch das Boulevardblatt "News Of The World", nachdem bekanntwurde, dass dessen Journalisten massiv an illegalen Abhöraktionen beteiligt gewesen sein sollen. An der Affäre zerbrach auch das Gebot für den restlichen Anteil an dem bereits von der News Corp. kontrollierten Sender BSkyB. Beides könnte im laufenden Quartal auf die Zahlen drücken. Zuletzt wurden auch Firmenpatriarch Murdoch und sein Sohn James zunehmend unter Druck gesehen.
Keine finanziellen Folgen

Murdoch übt sich bei Vorlage der Quartalszahlen in Zuversicht.
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Murdoch übte sich bei Vorlage der Quartalszahlen in Zuversicht. Der Abhörskandal habe keine finanziellen Folgen für das restliche Geschäft der Gruppe gehabt, betonte er. Der Konzern sei derzeit außerordentlich stark. Zur News Corp. gehören neben dem Zeitungsgeschäft mit Flaggschiffen wie der Londoner "Times" und dem Wirtschaftsblatt "Wall Street Journal" unter anderem auch das Hollywood-Studio 20th Century Fox und die Fernsehsenderkette Fox. In Deutschland kontrolliert die News Corp. den mit Problemen kämpfenden Bezahlsender Sky.
Der Konzern verdiente im Schlussquartal des Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahres mit 683 Mio. Dollar knapp 22 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ein Hauptgrund waren Kosten von 254 Mio. Dollar, die auf den günstigen Verkauf des einst weltgrößten Online-Netzwerks MySpace zurückgehen. Der Quartalsumsatz rückte auf 8,96 Mrd. Dollar vor nach 8,11 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal.
Schlussquartal überrascht
Im Schlussquartal fielen Umsatz und Ergebnis besser aus als am Markt erwartet, die Aktie erholte sich nachbörslich um 1,75 Prozent. Im regulären Handel hatte sie zuvor knapp 4,7 Prozent verloren. Wegen des Abhörskandals hatte das Papier in den vergangenen Wochen mehr als ein Fünftel seines Wert verloren.
Das Kabel-TV-Geschäft verbuchte wieder einmal ein deutliches Geschäftsplus, während bei den Hollywood-Studios auf das gesamte Geschäftsjahr gesehen die aktuellen Filme nicht mit dem Erfolg des 3D-Hits "Avatar" mithalten konnten. Auch bei den Zeitungen lief es dank höherer Werbeeinnahmen besser.
Quelle: ntv.de, dpa