Fans kämpfen um "ihre" Marke Neue Hoffnung für Saab
21.12.2009, 15:08 UhrDas Aus für die schwedische Kultmarke Saab ist offenbar doch nicht nicht endgültig besiegelt. General Motors prüft nach eigenen Angaben "eine Reihe von Angeboten". Begeisterte Anhänger der Marke wollen Saab nicht kampflos aufgeben.
"Wir haben eine Reihe von Angeboten bekommen, die wir jetzt prüfen", sagte ein Sprecher der Saab-Mutter General Motors (GM). Wie lange dies dauern werde, sei aber noch unklar.
Am vergangenen Freitag hatte GM angekündigt, die Geschäftstätigkeit der schwedischen Kultmarke einzustellen. Den 3400 Mitarbeitern solle von Januar an gekündigt werden, weil die Verhandlungen mit dem letzten Interessenten, dem niederländischen Sportwagenbauer Spyker Cars, gescheitert seien. Am Wochenende legten die Niederländer jedoch überraschend ein neues Übernahmeabgebot vor, auch andere Angebote gingen bei GM ein.
Spyker-Chef Victor Muller hatte am Sonntag seine Bereitschaft betont, "alle Hindernisse für eine rasche Übernahme aus dem Weg zu räumen". Angaben zur Höhe der neuen Offerte machte er nicht. Muller erklärte aber, dass Saab "vollständige finanzielle Unterstützung bekommen würde, um als weltweite Marke konkurrenzfähig zu sein". Allerdings gelte das Angebot nur bis einschließlich Montag.
Dem Vernehmen nach fühlt sich das GM-Management von der Frist nicht unter Zeitdruck gesetzt. Von wem die übrigen Angebote stammen und wie viele es sind, wollte GM am Montag nicht sagen. In Detroit hieß es lediglich, jedes Angebot werde geprüft. Erst danach werde GM weitere Kommentare zu den Offerten abgeben.
Saab-Fans schreiben an Whitacre
Schon am Freitag hatte ein GM-Sprecher erklärt, man sei "weiter offen für Angebote". Denkbar sei der Verkauf von Fertigungsanlagen oder etwa der Markenrechte. Aktiv werde GM aber nicht mehr nach Interessenten suchen sondern mit der Abwicklung der schwedischen Tochter beginnen.
Unterdessen haben Fans der Automarke Saab dazu aufgerufen, sich direkt an GM-Boss Ed Whitacre, den schwedischen Premier Fredrik Reinfeldt und die schwedische Wirtschafts- und Energieministerin Maud Olofsson zu wenden.
Saab-Enthusiasten aus aller Welt wollen die Verhandlungspartner per E-Mail dazu auffordern, "GM zu einer ernsthaften Betrachtung der neuerlichen Angebote für einen Verkauf von Saab zu drängen".
Quelle: ntv.de, mmo/dpa