Wirtschaft

Gewerkschaften stellen Insolvenzantrag Neuer Ärger für Saab

Kämpft derzeit ums Überleben: Saab

Kämpft derzeit ums Überleben: Saab

Die Freude über die Finanzspritze aus China währt nur kurz bei Saab. Zwei schwedische Gewerkschaften stellen nun wie angekündigt einen Insolvenzantrag gegen den Autobauer. Damit sollen die Gehaltsansprüche der Mitglieder gesichert werden.

Zwei schwedische Gewerkschaften haben vor Gericht einen Insolvenzantrag gegen den Autobauer Saab gestellt. Damit sollten Gehaltsansprüche der Mitarbeiter gesichert werden, teilten die Gewerkschaften Unionen und Ledarna mit, die Verwaltungs- beziehungsweise Führungskräfte vertreten.

"Der Insolvenzantrag ist ein Weg, um sicherzustellen, dass unsere Mitglieder nicht auf Geld verzichten müssen, auf das sie ein Anrecht haben", erklärte Unionen-Chefin Cecilia Fahlberg. Der Ledarna-Vorsitzende Thomas Haglund sagte der Nachrichtenagentur TT, die Gewerkschaft werde ihren Antrag zurückziehen, wenn Saab die ausstehenden Gehälter zahle. Zuvor hatte die einflussreichste Gewerkschaft bei Saab, IF Metall, angekündigt, vorerst keinen Insolvenzantrag zu stellen.

Der Saab-Besitzer Swedish Automobile kündigte an, dagegen vorgehen zu wollen. Noch im Tagesverlauf sollte die am Donnerstag erfolgte Ablehnung des Antrags auf Gläubigerschutz angefochten werden. Dadurch könnte der Insolvenzantrag der Gewerkschaften außer Kraft gesetzt werden, hieß es.       

Chinesische Finanzspritze

Aus Geldnot liegt bei Saab seit Monaten die Produktion still. Die Angestellten warten noch immer auf ihre August-Löhne. Das Unternehmen steht vor dem endgültigen Aus, nachdem ein schwedisches Gericht einen Antrag auf Gläubigerschutz abgelehnte. Am Montag gab es einen Hoffnungsschimmer. Saab sollen durch einen Lizenzvertrag mit dem chinesischen Unternehmen Youngman 70 Mio. Euro zufließen. Die Aktien der in Amsterdam gehandelten Swedish Automobile schossen nach dieser Ankündigung zeitweise um rund 150 Prozent in die Höhe.

Saabs Schulden belaufen sich nach Aussage von Geschäftsführer Victor Muller auf 150 Mio. Euro. Der Autobauer beschäftigt 3.700 Menschen. Anfang 2010 war Saab schon einmal vor dem Bankrott gerettet worden, als der niederländische Konzern Swedish Automobile das Unternehmen kaufte. Das Unternehmen wollte noch am Montag einen zweiten Antrag auf Gläubigerschutz bei der Berufungsinstanz einreichen. Als entscheidend für eine mögliche Rettung des Traditionsunternehmens gilt die schnelle Bereitstellung von insgesamt 245 Mio. Euro durch zwei chinesische Autounternehmen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP/rts

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