Die Deutsche Börse und die Nyse Euronext treiben ihre geplante Fusion voran. Allerdings ist noch unklar, wie die neue Mega-Börse heißen wird. Nationale Eitelkeiten spielen dabei eine Rolle. So können sich die Amerikaner mit der Bezeichung "Deutsche" nicht anfreunden.

Der Name für den geplanten Zusammenschluss der Deutschen Börse mit der transatlantischen Nyse Euronext steht bisher noch nicht fest. "Kein Name ist bislang abschließend gefunden worden, und wir erwarten eine Entscheidung über einen Namen erst zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusionsverhandlungen", teilte der New Yorker Börsenkonzern Nyse Euronext mit.

Der Name dürfte auch keine große Bedeutung haben, da es sich nur um die neue Dachgesellschaft handelt. Allerdings hängen daran nationale Eitelkeiten, deshalb gilt auch eine neutrale Bezeichnung wie "Crossboard" als denkbar. Mit der Bezeichnung "Deutsche" möchten sich die New Yorker jedenfalls nicht anfreunden.

Die meisten "Marken" für einzelne Börsensegmente könnten nach Einschätzung von Beobachtern erhalten bleiben. Nyse Euronext umfasst unter anderem die Aktienhandelsplätze in New York, Paris und Amsterdam. Zur Gruppe Deutsche Börse gehören neben dem Aktienhandel in Frankfurt auch die gemeinsam mit der Schweizer Börse betriebene Terminbörse Eurex und der Wertpapierverwahrer Clearstream in Luxemburg.

Am kommenden Dienstag könnten die Kontrollgremien der beiden Börsenkonzerne in Frankfurt und New York den geplanten Zusammenschluss absegnen. Einen Tag später präsentiert die Deutsche Börse ihre Bilanz für das Geschäftsjahr 2010. In der vergangenen Woche hatten Nyse Euronext und die Deutsche Börse überraschend "fortgeschrittene Fusionsgespräche" bestätigt.