Streik, Einigung - alles ist möglich Neues Angebot der Lufthansa
22.08.2012, 10:00 Uhr
Ein Streik der Flugbegleiter würde nicht nur die Lufthansa erheblich treffen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bis auf einige Warnstreikaktionen 2009 halten die in der Gewerkschaft Ufo organisierten Flugbegleiter der Lufthansa die Füße still. Mit der Ruhe kann es aber schnell vorbei sein. Alles hängt an einem neuen Angebot der Airline. Dabei geht es nicht nur um höhere Löhne für die 18.000 Stewards und Stewardessen.
Den drohenden Arbeitskampf der Flugbegleiter versucht die Lufthansa mit einem neuen Angebot noch abzuwenden. Man werde der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo eine veränderte Offerte vorlegen, die auf positive Resonanz stoßen sollte, sagte Konzernpersonalchef Stefan Lauer. Gleichzeitig müsse sich Deutschlands größte Fluglinie aber auch darauf einstellen, dass die Verhandlungen endgültig scheitern und dass es zu Streiks kommen könnte. "Wir müssen aber damit rechnen, dass es eine turbulente Auseinandersetzung wird." Von unkalkulierbaren Arbeitsniederlegungen, die sich lange hinziehen, gehe er aber nicht aus.
Vonseiten der Ufo hieß es am Vortag: Man sei sehr skeptisch, ob darin verhandlungsfähige Lösungsansätze präsentiert würden. Intern liefen die Vorbereitungen auf den Arbeitskampf auf Hochtouren.
"Ja" zu Streiks
Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder bei der Lufthansa bereits in einer Urabstimmung zur Streikbereitschaft befragt und eine Zustimmung von 97,5 Prozent erhalten. Bis auf einige Warnstreikaktionen im Jahr 2009 hat die Beschäftigtengruppe aber noch nie die Arbeit niedergelegt. An die 18.000 Mitglieder wurde daher eine "Streikfibel" mit Verhaltensempfehlungen herausgegeben.
Die Fronten in dem seit 13 Monaten andauernden Tarifstreit sind verhärtet. Ufo fordert nicht nur höhere Gehälter, sondern stemmt sich auch gegen den harten Sparkurs der Airline. Die will mit ihrem Sparprogramm "Score" etwa Änderungen bei den Eingruppierungen durchsetzen und Leihstewardessen einsetzen. Auch die Neugründung einer Direktflugtochter auf dem tariflichen Niveau der Tochter Germanwings ist geplant.
Quelle: ntv.de, rts/dpa