Wirtschaft

Kreditzinsen von 0,0 Prozent Niederlande schlägt Deutschland

Das freut den Deutschland-Legionär Robben doppelt: Die Niederlande stehen besser da als Deutschland, wenn es um den zu zahlenden Zins zweijähriger Anleihen geht.

Das freut den Deutschland-Legionär Robben doppelt: Die Niederlande stehen besser da als Deutschland, wenn es um den zu zahlenden Zins zweijähriger Anleihen geht.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Deutschland ist - im Gegensatz derzeit zu Italien - ein gern gesehener Schuldner, die niedrigen Zinsen beweisen es. Noch höheres Ansehen genießen allerdings die Niederlande. Sie müssen für besonders kurz laufende Papiere überhaupt keine Zinsen an die Gläubiger mehr zahlen. Dafür gibt es eine einfache Erklärung.

Da wird Italien neidisch: Die Niederlande müssen ihren Gläubigern teilweise keine Zinsen zahlen. Bei einer Versteigerung von Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von drei Monaten lag die Rendite bei 0,0 Prozent, teilte die niederländische Schuldenagentur mit. Man habe so 2,99 Mrd. Euro aufgenommen. Für ein Papier mit einer Laufzeit von immerhin einem Jahr musste das Euro-Land den Investoren einen Minizins von 0,05 Prozent zahlen. Aufgenommen wurden hier 1,66 Mrd. Euro.

Die Niederlande gehören zu den sechs Staaten der Eurozone, die von den drei großen Ratingagenturen mit der Bestnote "AAA" bewertet werden - wie Deutschland auch. Die Niederlande verfügen über eine hohe Wettbewerbsfähigkeit und relativ solide Staatsfinanzen. Am frei gehandelten Markt liegt die Rendite für zweijährige niederländische Anleihen sogar noch etwas unter der von Deutschland.

Misstrauen am Markt sehr hoch

Noch besser geht es nur den Dänen: In Dänemark hatten Anleger bei der Auktion kurzlaufender Anleihen in der vergangenen Woche sogar Verluste in Kauf genommen. Auktionen mit kurzen Laufzeiten wurden teilweise mit einer negativen Rendite am Markt platziert. Dänemark ist zwar Mitglied der Europäischen Union, gehört aber nicht zur Währungsunion.

Das Misstrauen am Finanzmarkt ist derzeit enorm hoch - auch zwischen den Banken. Nach Weihnachten hatten die europäischen Banken an zwei Tagen in Folge so viel Geld wie noch nie bei der Europäischen Zentralbank geparkt, anstatt es für viel höhere Zinsen an andere Institute zu verleihen oder davon im großen Stil Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten zu kaufen. So stieg das Volumen in der sogenannten Einlagefazilität zwischenzeitlich auf ein Rekordvolumen von über 450 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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