Wirtschaft

S&P schlägt zu Niederlande verlieren Spitzenrating

Die Niederlande setzen sich im Euroraum für Haushaltsdisziplin ein. Allerdings hält auch das Königreich derzeit die Defizitgrenze von drei Prozent nicht ein. Im Nachbarland stottert der Wirtschaftsmotor. Das ruft die Ratingagentur Standard & Poor's auf den Plan.

Im Land der Windmühlen wird derzeit kräftig gespart.

Im Land der Windmühlen wird derzeit kräftig gespart.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat den Niederlanden ihre Spitzenbonität entzogen. Das Langfristrating wurde von den Kreditanalysten auf "AA+" von "AAA" gesenkt. Als Grund nannte S&P den Wachstumsausblick des Euro-Landes, der schwächer als angenommen sei. Daher sei es auch für die Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte schwieriger, die anvisierten Fiskalziele zu erreichen. Der Ratingausblick sei aber stabil.

Bisher hatten alle drei großen Ratingagenturen die Niederlande mit der Spitzennote eingestuft, der Ausblick war allerdings schon negativ. Die Niederlande sind eines der Länder in der Eurozone mit der höchsten Haushaltsdisziplin, auch wenn das Defizit derzeit über der Marke von 3 Prozent liegt und die Wirtschaft weiterhin nach der Umsetzung eines 6 Milliarden Euro schweren Sparprogramms schrumpft.

Die EU-Kommission hat vor Kurzem ihre Konjunkturprognose für die Niederlande im Vergleich zum Mai für 2013 und 2014 nach unten revidiert. Es wird jetzt erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 1 Prozent schrumpfen wird, bislang wurde von einem Rückgang um 0,8 Prozent ausgegangen.

Zypern macht Fortschritte

Bei Zypern hob S&P die Bonitätsnote an. Das mit internationalem Hilfsgeld gestützte Euro-Land werde nun mit "B-" bewertet nach zuvor "CCC+", teilte die Ratingagentur mit. Die unmittelbaren Risiken, dass Zypern seine Schulden nicht zurückzahlen könne, seien zurückgegangen, hieß es zur Begründung.

Zypern wurde im März mit einem Hilfsprogramm der Währungspartner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Volumen von zehn Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott bewahrt. Bedingung dafür war ein Umbau des überdimensionierten Bankensektors. Der IWF attestierte dem Land zuletzt Fortschritte bei den Reformen.

Spanien droht laut S&P erst einmal keine weitere Abstufung. Der Ausblick für die Kreditwürdigkeit sei wegen der sich schrittweise verbessernden Lage der Wirtschaft von negativ auf stabil angehoben worden, so die Ratingagentur. S&P hatte die Note für Spanien vor etwas mehr als einem Jahr um zwei Noten auf "BBB-" gesenkt. Damit ist das südeuropäische Land nur noch einen Schritt vom sogenannten Ramschniveau entfernt, mit dem Ratingagenturen spekulative Anlagen kennzeichnen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ/rts/dpa

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