Wirtschaft

Schwächephase überwunden Nike greift wieder an

Nike ist pünktlich zur Fußball-WM wieder topfit. Zum Ende seines Geschäftsjahres hat der weltgrößte Sportartikel-Hersteller die Krisenzeit fast vergessen. „Wir haben stark abgeschlossen mit einem großartigen Quartal“, jubelt Konzernchef Mark Parker.

Nike greift wieder nach den Sternen.

Nike greift wieder nach den Sternen.

(Foto: AP)

Der Sportartikelhersteller Nike hat im vierten Quartal den Umsatz um acht Prozent auf 5,1 Mrd. Dollar (4,1 Mrd Euro) gesteigert. Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unterm Strich sogar um 51 Prozent auf 522 Mio. Dollar zu. Dabei wirkten sich die Einsparungen aus der Durststrecke positiv aus. Mit den Zahlen traf Nike die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer auf den Punkt. Entsprechend bewegte sich die Aktie nach Börsenschluss kaum.

Anleger waren zudem über den Ausblick enttäuscht. Nike hatte gewarnt, dass der steigende US-Dollar und zunehmende Rohstoffkosten im Geschäftsjahr 2010/11 erheblichen Druck auf die Bruttomargen ausüben werde. "Niemand ist über dem Berg. Wir werden sicherlich mit weiteren Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, steigenden Rohstoffkosten, Währungseffekten und Marktschwankungen konfrontiert werden", sagte Nike-Chef Parker.

Orderbuch noch voll

Dank eines dicken Auftragspolsters dürfte der gute Lauf jedoch erstmal anhalten: Die Kunden bestellten für Juni bis November Waren im Wert von 8,8 Mrd. Dollar, das sind sieben Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Besonders in den Schwellenländern inklusive China sind die Menschen ganz verrückt nach Sportartikeln mit dem Nike-Emblem.

Nike hatte - wie auch die größten Wettbewerber Adidas und Puma - mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen und reagierte mit Stellenstreichungen. Gestützt von der wirtschaftlichen Erholung und der Vorfreude auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika wendete sich das Blatt aber um den Jahreswechsel.

Adidas liegt bei WM vorne

Nike hat momentan jedoch einen Nachteil gegenüber seinem Verfolger Adidas: Die Herzogenauracher sind offizieller WM-Sponsor und schon alleine durch ihren Ball stets auf dem Spielfeld präsent. Adidas stattet zwölf Teams aus, Nike neun und Puma sieben.

Nike versucht derzeit, auf dem wichtigen europäischen Fußball-Markt Fuß zu fassen. Im Schlussquartal zog das Geschäft auch leicht an. Die Amerikaner hatten vor zwei Jahren für rund 580 Mio. Dollar den schwächelnden britischen Sportartikel-Hersteller Umbro gekauft und damit ihr Standbein in der alten Welt gestärkt.

Doch Adidas gibt nicht so schnell klein bei: T-Shirts und Fußbälle zur WM haben sich zuletzt blendend verkauft. An die Fußball-Verweigerer in Nordamerika will Konzernchef Herbert Hainer vor allem über die Tochter Reebok herankommen. Das langjährige Sorgenkind hat sich wieder berappelt. Über Reebok haben die Deutschen unter anderem Zugang zum Basketball in den USA bekommen, eine Domäne von Nike.

Quelle: ntv.de, dpa

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