Wirtschaft

Ab Dezember auf dem Markt Nissan liefert E-Autos aus

"Wir glauben, dass dies der Start in eine neue Ära der Autoindustrie ist": Toshiyuki Shiga.

"Wir glauben, dass dies der Start in eine neue Ära der Autoindustrie ist": Toshiyuki Shiga.

(Foto: REUTERS)

Nissan lehrt die deutschen Autobauer das Fürchten. Noch in diesem Jahr sollen die ersten, in Großserie gebauten Elektro-Pkw über die Straßen Amerikas und Japans rollen. Europäer müssen warten. Der technologische Vorsprung der Japaner nutzt in Europa vor allem den Franzosen.

Das Medieninteresse ist enorm: Auch in Japan hängt die Wirtschaft zu großen Teilen am Erfolg der Autobauer.

Das Medieninteresse ist enorm: Auch in Japan hängt die Wirtschaft zu großen Teilen am Erfolg der Autobauer.

(Foto: REUTERS)

Derjapanische Auto mobilkonzern Nissan prescht mit dem weltweit ersten Elektroauto für den Massenmarkt nach vorn. Der "Leaf" soll in Großserie produziert werden und den Konzern an die Spitze des Zukunftsmarktes Elektroauto katapultieren. Die Japaner rechnen damit, dass elektrisch angetriebene Fahrzeuge bis 2020 ein Zehntel der weltweiten Neuwagenkäufe ausmachen werden. Fünf Milliarden Dollar investieren Nissan und der französische Partner Renault in den nächsten Jahren in die Massenproduktion solcher Fahrzeuge und den dafür notwendigen Batterien. "Wir glauben, dass dies der Start in eine neue Ärader Auto industrie ist", sagte Nissan-Geschäftsführer Toshiyuki Shiga. Für Renault ergeben sich aus der "Leaf"-Produktion Vorteile für die eigenen Produktionspläne.

Laut Nissan hat der "Leaf" eine Reichweite von 200 Kilometern und soll noch im Dezember in Japan und den USA in die Verkaufsräume der Auto händler rollen. Die ersten europäischen Märkte sollen im Januar beliefert werden. Der Start in Deutschland war auf Oktober 2011 verschoben worden. Der Auto bauer, den dem neben Nissan auch Daimler beteiligt ist, führte zur Begründung fehlende staatliche Subventionen an.

Elektroautos gelten als vielversprechende, umweltschonendere Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren und werden von einer ganzen Reihe Anbietern entwickelt. Doch bisher stand die vergleichsweise geringe Reichweite und die hohen Batteriepreise einer raschen Markteinführung im Wege.

Deutschland zahlt nur für Schrott

Um die Massenproduktion zu fördern, greift der Staat in mehreren Ländern den Käufern von Elektroautos mit Zuschüssen unter die Arme. So soll der "Leaf" unter Einrechnung der Beihilfen in Japan für Kunden umgerechnet rund 27.000 Euro kosten. In den USA dürfte der "Leaf" für umgerechnet 18.000 Euro zu haben sein. Ohne Zuschüsse kostet das Auto in Europa rund 30.000 Euro. Forderungen nach einem hatte die Bundesregierung bislang stets abschlägig beschieden.

Bisher hat Nissan eigenen Angaben zufolge 6000 "Leaf"-Bestellungen in Japan und 20.000 in den USA vorliegen. Bis Ende 2012 können zunächst maximal 50.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen. Anschließend soll der "Leaf" auch in den USA und in Großbritannien produziert werden. Beobachter gehen davon aus, dass sich auf dem Markt der abgasfreien E-Pkw schon bald weitere Hersteller wie Volkswagen, BMW oder General Motors drängeln werden. Das erste serienreife Elektroauto hatte bereits 2009 Mitsubishi entwickelt. Toyota ist in dem Segment mit seinem Hybrid-Auto "Prius" bekanntgeworden. Den frühen Einstieg in die unerwartet erfolgreiche Hybrid-Technologie hatten viele Herstellern verschlafen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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