Ufo wartet auf neues Tarifangebot Noch kein Streik bei Lufthansa
17.08.2012, 13:33 Uhr
Die Verhandlungen zwischen Lufthansa und Ufo sind zäh.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa lehnt die Gewerkschaft Ufo das Angebot für die Flugbegleiter als inakzeptabel ab. Die Fluggesellschaft habe ein neues Angebot "für Anfang nächster Woche" angekündigt, teilt die Gewerkschaft mit. Es soll sich allein auf die Vergütung beziehen. Ein Streik am Wochenende ist damit vom Tisch.
Im Tarifkampf mit der Lufthansa legen die Stewards und Stewardessen der Airline vorerst nicht die Arbeit nieder. Zunächst wolle die Kabinenpersonalgewerkschaft Ufo noch ein weiteres Angebot der Fluggesellschaft abwarten, kündigte Ufo-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang an. Dieses werde bis Mitte nächster Woche erwartet und "kurzfristig bewertet".
Am Vortag hatte die Lufthansa bereits eine neue Tarifofferte vorgelegt. Dieser Vorschlag sei aber "nicht verhandelbar"gewesen, betonte Vogelsang. Mit dem ausstehenden Angebot sollen ausschließlich Fragen der Vergütung verhandelt werden. Am späten Donnerstagnachmittag hatte Ufo die Beendigung der Verhandlungen über das bisherige Angebotspaket beschlossen. Dann habe die Lufthansa das neue Angebot angekündigt, in dem es um Vergütungen gehen solle, hieß es weiter. Dadurch gebe es jetzt noch "kein formales Scheitern der Tarifverhandlungen".
Die Tarifverhandlungen zwischen Lufthansa und Ufo ziehen sich bereits über Monate hin. Die Gewerkschaft hatte im April fünf Prozent mehr Lohn für die 18.000 Beschäftigten an Bord der Lufthansa-Flugzeuge gefordert. Daneben wollte die Gewerkschaft einen Verzicht auf Leiharbeit sowie Regelungen zu einer Beteiligung am Gewinn der Lufthansa.
Da sich die Gewerkschaft schon vorab die Zustimmung ihrer Mitglieder für Streikmaßnahmen eingeholt hat, kann es nach dem Scheitern der Verhandlungen sehr schnell zum Arbeitskampf kommen. Der Lufthansa bliebe dann nur wenig Zeit, die Auswirkungen auf den Flugverkehr zu begrenzen. Es wären die ersten Arbeitsniederlegungen des Kabinenpersonals seit 2009. Offen ist noch, ob die Kabinenmitarbeiter flächendeckend oder nur an einigen Flughäfen streiken werden.
Einen flächendeckenden Streik hat es bisher noch nicht gegeben. Der drohende Streik und die abgebrochenen Verhandlungen trübten auch die Stimmung am Aktienmarkt ein. Die Lufthansa-Aktie fällt.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts