Zahlen schlechter als erwartet Nokia kommt nicht auf die Beine
18.07.2013, 17:11 UhrDer finnische Handyhersteller Nokia legt erneut schlechte Quartalszahlen vor. Im Stammgeschäft bricht der Umsatz stärker ein als erwartet. Auch die Smartphone-Reihe "Lumia" zeigt noch nicht die erhoffte Wirkung. Zusätzlich bereitet eine weitere Baustelle den Finnen Kopfschmerzen.
Der angeschlagene Handyhersteller Nokia kommt nicht aus den roten Zahlen. Der Umsatz des finnischen Unternehmens sank im zweiten Quartal auf 5,7 Mrd. Euro ein. Im operativen Geschäft erzielte die Firma ein Minus von insgesamt 278 Mio. Euro. Der Rückgang fiel deutlich stärker aus als von Experten erwartet.
Insgesamt verkaufte Nokia im zweiten Quartal weniger Handys. Der Absatz brach um 27 Prozent auf rund 61 Mio. Stück ein. Auch der durchschnittliche Verkaufspreis sank zum Vorjahr von 48 Euro auf 45 Euro. Ein Hoffnungsschimmer bleibt die viel gelobte Smartphone-Reihe "Lumia". Die Verkäufe zogen hier auf 7,4 Mio. Stück an, 32 Prozent mehr als im ersten Quartal. Allerdings hatten Experten auch hier mit einem besseren Wert gerechnet.
An der Börse reagierte der Kurs auf die schlechten Zahlen. Die Aktie sank um mehr als fünf Prozent auf 2,948 Euro. Einen ähnlichen Börsenwert hatte Nokia zuletzt Ende 2012. Zwischenzeitlich war die Aktie in diesem Jahr bis zu 18 Prozent im Plus, dank großer Hoffnungen in die Lumia-Reihe.
Smartphone-Geschäft läuft schleppend
Doch besonders im profitablen Smartphone-Geschäft sucht Nokia immer noch Anschluss. Der einstige Marktführer der Handybranche kann zu den Konkurrenten Apple und Samsung nicht aufschließen. Auch dem verwendeten Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8 fehlt es gegenüber dem iOS von Apple und Googles Android an Durchsetzungskraft. Laut Marktforschern lag der Anteil von Windows-Smartphones Anfang des Jahres nur bei 2,9 Prozent.
Zusätzlich kämpft Nokia mit dem schlechten Geschäft der Netzwerkfirma Nokia Siemens Networks. Erst Anfang Juli gaben die Finnen bekannt, das Unternehmen komplett zu übernehmen. Um aus den roten Zahlen heraus zu kommen, kündigte Nokia-Chef Stephen Elop weitere Sparmaßnahmen an. Insgesamt sollen die Kosten bis Ende des Jahres um 1,5 Mrd. Euro gesenkt werden, 50 Prozent mehr als bisher angepeilt.
Quelle: ntv.de, hmü/dpa