Wirtschaft

Aufklärung versprochen Nonnenmacher kämpft

Der Gegenwind für HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher wird stärker; aber der 47-Jährige stemmt sich gegen den drohenden Machtverlust. Auf einer Veranstaltung in Hamburg nennt er die Vorwürfe des Ausforschens von Mitarbeitern oder ehemaligen Vorständen "erschütternd und nicht hinnehmbar". Nonnenmacher will nun mit aufklären.

Dirk Jens Nonnenmacher will sich nicht aus der Bahn werfen lassen.

Dirk Jens Nonnenmacher will sich nicht aus der Bahn werfen lassen.

(Foto: dpa)

Der Chef der angeschlagenen HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, hat erneut die lückenlose und rückhaltlose Aufklärung aller gegen ihn und die Bank gerichteten Vorwürfe versprochen. Er sei sich im Klaren darüber, dass die Diskussionen der vergangenen Wochen dem Ansehen der Landesbank erheblich schadeten, sagte Nonnenmacher vor dem Schutzverein Deutscher Rheder in Hamburg.

Die Vorwürfe des Ausforschens von Mitarbeitern oder ehemaligen Vorständen oder des Unterschiebens von Verdachtsmaterialien seien "erschütternd und nicht hinnehmbar". Der Vorstand habe deshalb zügig und öffentlich klar gemacht, dass er keine Kenntnis von derartigen Geschehnissen hatte und sie auch niemals gebilligt oder geduldet hätte.

Man dürfe sich von Schwierigkeiten nicht aus der Bahn werfen lassen, sagte Nonnenmachern vor den Unternehmern aus der maritimen Wirtschaft. "Das gilt derzeit auch für die HSH Nordbank und für mich persönlich." Führung und Mitarbeiter der Bank würden alles daran setzen, die HSH Nordbank wieder zu einer erfolgreichen Bank zu machen. Das neue Geschäftsmodell der Bank sei so ausgerichtet, dass Bank und Region gut zueinander passten.

Teilweise Trennung vom Schifffahrtsgeschäft

In der Reederschaft wird vielfach kritisiert, dass die HSH Nordbank kaum noch Schiffskredite vergibt und auch langjährige und zuverlässige Kunden nicht mehr mit Krediten versorgt. Dazu bemerkte Nonnenmacher, dass sich die Bank gegenüber der EU verpflichtet habe, die Bilanzsumme um etwa die Hälfte auf 100 Milliarden Euro zu reduzieren. Dadurch müsse sich die Bank teilweise auch von attraktivem Schifffahrtsgeschäft trennen. Alle laufenden Verträge würden erfüllt, danach setze die Bank die Geschäftsbeziehungen zu den betroffenen Reedereien nicht fort.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor Nonnenmachers Abschied von der Bankspitze gefordert. "An der zügigen Ablösung Nonnenmachers führt kein Weg vorbei", sagte Hamburgs Verdi-Chef Wolfgang Rose. Es sollte eine Person an der Spitze des Unternehmens berufen werden, die ihre Aufgabe unbelastet, kompetent und ohne Bonusgier wahrnehme.

Auch der Rückhalt Nonnenmacher bei den Eignern der HSH Nordbank, Hamburg und Schleswig-Holstein, schwindet. Deren Landesregierungen machten deutlich, dass ihr Vertrauen nicht uneingeschränkt bestehe. Volle Unterstützung erfährt Nonnemacher dagegen vom Aussichtsratschef der HSH Nordbank, Hilmar Kopper.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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