Wirtschaft

Verluste im Baltikum NordLB muss wohl nachschießen

Glasröhre zur Hauptverwaltung der NordLB in Hannover.

Glasröhre zur Hauptverwaltung der NordLB in Hannover.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Der NordLB drohen Belastungen durch ihre baltische Bankbeteiligung. Möglicherweise benötige das Gemeinschaftsunternehmen DnB NORD bald frisches Geld, sagte ein Sprecher des zweiten Anteilseigners DnB Nor gegenüber Reuters. Hintergrund ist die schwierige Lage in Estland, Lettland und Litauen, wo die Wirtschaftskrise viel stärker eingeschlagen hat als in anderen Regionen und viele Firmen nun ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können.

"Wenn die Verluste im restlichen Jahr 2009 so anhalten wie bislang, werden die Eigner mehr Kapital zur Verfügung stellen müssen", sagte der Sprecher der norwegischen DnB Nor. "Wir beobachten die Situation im Baltikum genau. In Polen ist es besser. Wir werden am Ende des vierten Quartals bilanzieren, um zu sehen, ob es eine Notwendigkeit gibt." In den ersten neun Monaten hat die DnB NORD, and der die NordLB 49 Prozent hält, einen Vorsteuerverlust von 358 Mio. Euro verbucht. Wenn der Trend anhalte, könne irgendwann im kommenden Jahr eine Kapitalmaßnahme notwendig sein, sagte der Sprecher.

"Wir beobachten die Situation gemeinsam mit unseren norwegischen Partnern sehr genau und werden, falls notwendig, geeignete Maßnahmen ergreifen", erklärte ein NordLB-Sprecher. Eine Person aus dem Umfeld der Bank sagte: "Es steht auf der Tagesordnung, dass man wohl 2010 Kapital nachschießen muss." Ein weiterer Insider sagte: "Gespräche dazu laufen bereits." Die Höhe der nötigen Hilfe stehe aber noch nicht fest. "Das hängt auch mit der Geschäftsentwicklung der kommenden Monate zusammen."

Warnung vor Hektik

An eine Trennung von dem einst als Wachstumsfeld auserkorenen Bereich denkt die NordLB, die den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie norddeutschen Sparkassen gehört, aber weiter nicht. Aufsichtsratchef Hartmut Möllring hatte vor einigen Wochen klar gestellt: "Das, was jetzt runtergeschrieben wird, wird in ein paar Jahren wieder hochgeschrieben. Bilanztechnisch ist das nicht sehr schön, aber das ist kein Grund, jetzt in Hektik zu verfallen."

Stützungsmaßnahmen für die DnB NORD kämen der hannoverschen Bank ungelegen. Das Institut hat Kreisen zufolge in den ersten neun Monaten zwar einen dreistelligen Millionen-Gewinn geschrieben. Im Halbjahr standen 253 Mio. zu Buche. Im Gesamtjahr steuere das Institut aber auf einen nur kleinen Gewinn zu, da das Institut seine Risikovorsorge erhöhen werde.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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