Krone auf historischem Hoch Norges Bank will eingreifen
08.09.2011, 18:26 Uhr
Norwegen will die Flucht zur Krone eindämmen.
(Foto: REUTERS)
Norwegen will wie die Schweiz den Anstieg seiner Währung aufhalten. Um den Höhenflug der Krone zu beenden, könnte die Notenbank in Oslo (Norges Bank) den Leitzins absenken. Der gestiegene Kurs der Krone bedeutet eine Gefahr für die norwegische Exportwirtschaft.
Nach der Schweiz erwägt auch Norwegen Schritte gegen eine zu starke Heimatwährung. Die Notenbank in Oslo (Norges Bank) sei bereit einzugreifen, um den starken Anstieg der norwegischen Krone aufzuhalten, sagte ihr Chef Øystein Olsen. "Eine zu starke Krone kann auf die Dauer in einer zu niedrigen Inflation und einem zu geringen Wirtschaftswachstum münden", erklärte er. "In diesem Fall werden finanzpolitische Maßnahmen ergriffen."
Norwegen ist reich an Erdöl. Das skandinavische Land kann ein solides Wachstum und einen Haushalt im Plus vorweisen. Die Krone gilt wie der Schweizer Franken als sichere Währung. In der fortdauernden Euro-Krise hatten Anleger deshalb vermehrt Geld in den beiden Währungen angelegt. Das trieb deren Kurs nach oben und wurde so zur Gefahr für die Export-Wirtschaft beider Länder, da sich Waren aus den beiden Ländern für ausländische Kunden verteuerten.
Die Krone erreichte in dieser Woche ein historisches Hoch, nachdem die Schweizer Nationalbank am Dienstag entschieden hatte, den Wechselkurs des Franken zum Euro auf 1,20 Franken festzulegen.
Spielraum beim Leitzins
Viele Anleger suchten ihr Heil daraufhin in der norwegischen Krone. Am Mittwoch fiel der Kurs des Euro auf den niedrigsten Wert seit acht Jahren, auf 7,4887 Kronen. Am Donnerstag stieg der Euro-Kurs leicht auf 7,50 Kronen an.
Um den Höhenflug der Krone zu beenden, könnten die Währungshüter den Leitzins absenken - dann würden Kredite in Norwegen günstiger, es käme mehr Geld in Umlauf und der Wert der Krone fiele ab. Beim aktuellen Zinssatz von 2,25 Prozent hätte die Notenbank hierzu einigen Spielraum.
Quelle: ntv.de, AFP