Verkauf der SAS-Anteile möglich Norweger sind emotionslos
04.01.2011, 16:25 Uhr
Seit geraumer Zeit in der Verlustzone.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Norwegen hat sich offen für einen Verkauf seiner Beteiligung an der skandinavischen Airline SAS gezeigt. Um die Fluglinie ranken schon seit Monaten Übernahmespekulationen - auch die Lufthansa wurde als Kandidat für einen Kauf genannt. Norwegen hält 14,29 Prozent an SAS. Schweden, Norwegen und Dänemark zusammen besitzen rund 50 Prozent der Fluggesellschaft.
"Wir sind offen für einen Verkauf, wenn sich die richtige Gelegenheit bietet", sagte der norwegische Handelsminister Trond Giske. Die Regierung in Oslo habe "keinen ideologischen Bedarf, eine Fluggesellschaft zu besitzen". An der Börse kamen die Äußerungen gut an. Die Aktie von SAS legte kräftig zu.
Es habe viele Berichte über Interessenten gegeben, sagte Giske. Ein Bieterrennen würde er begrüßen. "Sicherlich, damit wären wir einverstanden", sagte er. Drei Punkte wären Norwegen bei der Prüfung eines potenziellen Angebots für die Staatsbeteiligung allerdings wichtig. Ein Punkt seien die Beschäftigten. Der zweite sei der Luftverkehr in Norwegen und der dritte der Wert des Unternehmens, "dass er bewahrt wird und wir einen guten Preis erzielen". Die SAS gehört wie die Lufthansa zum Luftfahrtbündnis Star Alliance.
Bericht über Bieterwettkampf
SAS muss trotz mehrerer Restrukturierungen immer noch mit roten Zahlen kämpfen. Luftfahrtexperten hatten zuletzt immer wieder spekuliert, dass die Lufthansa SAS schlucken könnte. Deutschlands größte Fluggesellschaft wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Ende des vergangenen Jahres hatte die dänische Wirtschaftszeitung "Borsen" berichtet, dass sich Lufthansa, Air France-KLM und British Airways einen Bieterkampf liefern würden, falls die Fluggesellschaft zum Verkauf stünde.
Unter ihrem ehemaligen Chef Wolfgang Mayrhuber hatte die Lufthansa mehrere kleinere Konkurrenten geschluckt, angefangen von der Swiss über Brussels Airlines und British Midland bis hin zur Austrian Airlines. Auch die SAS hatte zwischenzeitlich auf der Einkaufsliste gestanden. Die Lufthansa hatte dann allerdings von einer Akquisition abgesehen.
Quelle: ntv.de, wne/rts