Wirtschaft

Zugpferd China OECD sieht frühere Erholung

Die Weltwirtschaft erholt sich vom stärksten Konjunktureinbruch der Nachkriegsgeschichte schneller als erwartet. Doch der zarte Aufschwung braucht weiterhin die Unterstützung der Staaten und ihrer Notenbanken.

Durchschnaufen auch in den Vereinigten Staaten.

Durchschnaufen auch in den Vereinigten Staaten.

"Kurzfristig werden weiter starke wirtschaftspolitische Anreize benötigt", erklärte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Zwischenausblick auf die Konjunktur.

Die Arbeitslosigkeit steige und es gebe hohe Kapazitäten. "Die Bankausleihungen gehen zurück und die Sorgen über die Gesundheit des Bankenwesens bleiben." Die Zentralbanken sollten bis "weit in das Jahr 2010 hinein" mit einer "Normalisierung der Zinspolitik" warten.

Ein Zugpferd der Konjunktur ist derzeit China. Dort sei die Wirtschaft im zweiten Quartal stark gewachsen, erklärte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In den USA und Großbritannien stabilisierten sich die Immobilienmärkte und der Lagerabbau bremse die Produktion nicht mehr. Dennoch bleibe die Erholung "für einige Zeit bescheiden. Hohe Kapazitätsreserven, geringe Rentabilitätsquoten, hohe und steigende Arbeitslosigkeit, ein blutleeres Wachstum der Arbeitseinkommen und weitere Korrekturen am Häusermarkt werden jeden Anstieg der privaten Nachfrage dämpfen."

Appell an Notenbanken

Für Deutschland erwartet die OECD im dritten Quartal 2009 nun ein auf eine Jahresrate hochgerechnetes Wachstum von 4,2 Prozent und für das vierte Quartal von 1,8 Prozent. Die im Juni gegebene Prognose einer Schrumpfung der Wirtschaft im Gesamtjahr um 6,1 Prozent wurde aber nicht verändert. Aufwärts geht es danach im laufenden Quartal auch in den USA und Frankreich, währen in Großbritannien, Italien und Kanada die Wirtschaft weiter schrumpft.

An der Preisfront sieht die OECD derzeit keine Gefahr. "Das Risiko einer nachhaltigen Deflation erscheint außerhalb Japans gering", heißt es. Die Notenbanken sollten aber weiter die Zinsen niedrig halten und dem Markt klar ihre Absichten deutlich machen. Die Staaten müssten angekündigte Steuersenkungen schnell umsetzen. Doch die leichte Erholung "verringert die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Steueranreize in den Ländern nötig werden, die auf diese Maßnahmen zurückgegriffen haben". Außerdem müsse man "glaubwürdige Strategien zum Ausstieg" aus den Steuerhilfen entwickeln.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen