Wirtschaft

Keine Mehrheit bei EnBW geplant OEW machen gut Wetter

Die von CDU und Freien Wählern dominierten Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) wollen keine Konfrontation mit der künftigen grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg. Die OEW streben den gleichen Anteil am Energieversorger EnBW an wie das Land. Derzeit haben beide Parteien je 45 Prozent.

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(Foto: dpa)

Die kommunalen EnBW-Anteilseigner wollen einem Umbau von Deutschlands drittgrößten Energiekonzern nicht im Wege stehen. Die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), die wie das Land Baden-Württemberg 45 Prozent an EnBW halten, setzten auf eine faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit einer grün-roten Landesregierung, erklärte der Zusammenschluss schwäbischer Landkreise und Gemeinden. Der Verband wolle folglich auch keine Mehrheit an dem Energieversorger erwerben, sagte OEW-Geschäftsführerin Barbara Endriss.

Endriss widersprach damit einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Diese hatte berichtet, der von CDU und Freien Wählern dominierte Verband wollte seinen EnBW-Anteil auf 50,1 Prozent aufstocken, wodurch er den von Grünen und SPD angestrebten Umbau von EnBW blockieren könnte.

Der designierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen hat angekündigt, den Betreiber von mehreren Atomkraftwerken stärker auf erneuerbare Energien ausrichten zu wollen.

Anteilsausbau im Gleichschritt

Endriss erklärte, die OEW wollen weiterhin den gleichen Anteil an EnBW halten wie der zweite Großaktionär. Eine entsprechende Vereinbarung, die bereits mit dem ehemaligen EnBW-Großaktionär EdF bestanden habe, gelte auch mit Baden-Württemberg. Das Land hatte im Dezember für knapp fünf Milliarden Euro den 45-prozentigen Anteil an EnBW vom französischen Energiekonzern übernommen.

Dabei musste Baden-Württemberg auch den übrigen Aktionären - vor allem Städte, Gemeinden und Verbände in der Region - ein Übernahmeangebot machen, das noch bis zum 6. April läuft. Schätzungen zufolge wurden dem Land dabei bisher gut zwei Prozent der Aktien angedient. Die OEW hat sich laut Endriss das Recht einräumen lassen, die Hälfte der angedienten Aktien vom Land zu kaufen, womit das Gleichgewicht wiederhergestellt wäre. Der endgültige Beschluss über den Aktienkauf soll auf einer OEW-Verbandsversammlung am 8. April fallen.

AKW-Abschaltungen belasten EnBW-Wert

Experten gehen davon aus, dass es sich für die wenigen kleineren Aktionäre durchaus lohnen könnte, dem Land ihre Papiere zum Preis von 41,50 Euro anzudienen. Die mögliche Abschaltung von Atomkraftwerken und der Umbau zu einem Ökoenergieversorger dürfte nicht billig werden. "Der Wert des Unternehmens wird dadurch sicher nicht steigen", sagt Macquarie-Analyst Matthias Heck.

Die Ratingagentur Standard & Poors bestätigte ihr A-/A-2 Rating für den Konzern zwar. Der Ausblick sei allerdings weiter negativ, da ein Teil des nuklearen EnBW-Kraftwerksparks nach dem Moratorium der Bundesregierung dauerhaft abgeschaltet bleiben könnte, erklärte die Agentur. Dies könne die Profitabilität von EnBW kurz- bis mittelfristig beeinträchtigen.

Quelle: ntv.de, rts

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