Aufregung im US-Häusermarkt Obama gegen Zwangsstopp
12.10.2010, 17:21 UhrDer Streit um Zwangsvollstreckungen im Immobilienmarkt zwingen den US-Präsidenten aus der Deckung: Kurz vor den anstehenden Kongresswahlen muss das Weiße Haus Stellung beziehen. Obama entscheidet sich für die Investoren.

Einsame Momente der Macht: Präsident Obama am Montagabend, kurz vor dem Rückflug von Miami nach Washington.
(Foto: AP)
US-Präsident Barack Obama hat sich gegen einen landesweiten Stopp von Zwangsvollstreckungen ausgesprochen. "Eine breite Aussetzung hat eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen", sagte sein Sprecher Robert Gibbs. Ein solcher Schritt habe klare Nachteile für den ohnehin kriselnden Immobilienmarkt.
Der Vorschlag eines kompletten Stopps der Zwangsvollstreckungen schlägt seit Tagen hohe Wellen in den USA. Gegen entsprechende Forderungen von Politikern wehren sich Branchenvertreter, die bei einer Pause der Zwangsvollstreckungen Einbußen befürchten. Der Wertpapier- und Investmentverband SIFMA hatte zu Beginn der Woche vor "katastrophalen Folgen" und "ungerechten Verlusten" gewarnt.
Einige Banken sollen das Verfahren bei Zwangsvollstreckungen Medienberichten zufolge mit fragwürdigen Mitteln abgekürzt haben. Daraufhin hatten jüngst führende Kongressmitglieder von Obamas Demokratischer Partei Kreditinstitute aufgefordert, dem Beispiel der Bank of America zu folgen. Das Geldhaus hatte als erste US-Großbank Zwangsversteigerungen in allen 50 Bundesstaaten ausgesetzt.
Nach Schätzung von Experten stehen in diesem Jahr in den USA 1,2 Mio. Häuser zur Zwangsvollstreckung. Die Besitzer haben sich oft auf Hypotheken mit steigenden Zinsen eingelassen, die sie in der Finanzkrise nicht mehr erfüllen konnten.
Quelle: ntv.de, rts