Wirtschaft

Umlage-Konto mit Guthaben Ökostrom-Umlage dürfte sinken

51678306.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Ökostrom-Produzenten erhalten eine über Jahrzehnte garantierte Vergütung. Finanziert wird sie über die Abgabe auf den Strompreis, die nahezu alle Verbraucher zahlen. Nach zuletzt kontinuierlichem Anstieg sinkt diese nun wohl.

Erstmals seit ihrer Einführung wird die von allen Stromverbrauchern zu zahlende Ökostrom-Umlage sinken. Das sei wegen eines Milliarden-Überschusses zum entscheidenden Stichtag 30. September sicher, berichtet dpa unter Berufung auf Branchenkreise. Das Umlage-Konto sei Ende September zum ersten Mal mit 1,38 Milliarden Euro im Plus gewesen.

Am 15. Oktober wird die Umlage für 2015 veröffentlicht. Zuständig für die Berechnung sind die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, die den aktuellen Kontostand nun im Internet veröffentlicht haben. Das Sinken hat sich wegen einer zu hoch angesetzten Umlage für 2014 schon seit Monaten abgezeichnet.

Derzeit liegt die Umlage bei 6,24 Cent je Kilowattstunde, was bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden einen Haushalt knapp 220 Euro im Jahr kostet. Experten hatten zuletzt eine Umlage von etwa 6 Cent für das kommende Jahr berechnet, was bei 3500 Kilowattstunden Verbrauch 210 Euro ausmachen würde.

Privatkunden und Wirtschaft zahlen die Umlage über den Strompreis, energieintensive Firmen sind weitgehend befreit. Diesen Milliardeneinnahmen stehen die Milliardenausgaben für die Vergütung des produzierten Ökostroms gegenüber - Betreiber von Biogas-, Solar- und Windkraftanlagen erhalten auf 20 Jahre garantiert feste Vergütungen.

Seit 2010 war die Umlage von damals zwei Cent deutlich gestiegen, unter anderem weil der Solarzubau stark zunahm. Im August trat eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft mit weiteren Förderkürzungen. Das erwartete Sinken hat hiermit aber noch nichts zu tun. Die Ökostrom-Umlage macht derzeit 18 Prozent des Strompreises aus - der Staat profitiert sogar noch durch die Mehrwertsteuereinnahmen von einer hohen Ökostrom-Umlage.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen