Wirtschaft

Lukrative Angst vor E10 Ölkonzerne verdienen super

E10? "Nein, danke!", sagen die Verbraucher. Die Mineralölkonzerne muss das nicht stören.

E10? "Nein, danke!", sagen die Verbraucher. Die Mineralölkonzerne muss das nicht stören.

Ein Verbraucherprotest, der den betroffenen Konzernen ordentlich Geld einbringt: Das Chaos um den Biosprit E10 beschert den Mineralölkonzernen klingelnde Kassen. Denn der Absatz von Super-Benzin verfünffacht sich.

Die weitverbreitete Ablehnung des Biosprits E10 hat den Mineralölkonzernen nach einem "Spiegel"-Bericht einen überraschenden Geldsegen beschert. Aus Angst vor Schäden an ihren Motoren sind viele Autofahrer auf die kostspielige Benzinsorte Super Plus ausgewichen - zumindest an jenen Tankstellen, an denen im Zuge der E-10-Einführung das normale Super abgeschafft wurde. Der Absatz des bis zu zehn Cent pro Liter teureren Kraftstoffs Super Plus habe sich dadurch mehr als verfünffacht, berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

So setzten die rund 14.700 Tankstellen in Deutschland dem Bericht zufolge im ersten Quartal 2010 - also noch vor der Einführung des ethanolhaltigen Kraftstoffs E10 - täglich 140 Millionen Liter Super Plus ab, ein Jahr später waren es im selben Zeitraum 735 Millionen Liter pro Tag. Der Anteil von Super Plus an der Gesamtabsatzmenge aller Benzin-Kraftstoffe stieg damit von 2,3 Prozent auf 12 Prozent. Im ersten Quartal 2010 wurde allerdings auch das Normalbenzin aus dem Tankstellenangebot genommen.

Bislang wurde E10 an etwa 50 Prozent aller Tankstellen in Deutschland eingeführt, vor allem in Ost- und Süddeutschland. Die Mineralölkonzerne gehen jedoch mittlerweile dazu über, mit Super, Super Plus und E10 wieder alle drei Benzinsorten anzubieten.

Quelle: ntv.de, dpa

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