Wirtschaft

China stillt Rohstoffhunger Ölreserven wechseln Besitzer

Chinas Wirtschaft boomt. Ihr einziges Problem: Rohstoffmangel. Peking steuert dagegen und versucht, wo immer es kann, an Erzvorkommen, Ackerland und Kaliproduzenten zu kommen - oder an Öl, wie jetzt am Zuckerhut.

Damit Chinas Wirtschaftsboom nicht verhungert: Peking investiert in Rohstoffe.

Damit Chinas Wirtschaftsboom nicht verhungert: Peking investiert in Rohstoffe.

(Foto: picture alliance / dpa)

China will seinen Rohstoffhunger mit weiteren Milliardenübernahmen in Brasilien stillen: Die staatlichen Ölkonzerne Sinopec und CNOOC wollen sich Kreisen zufolge am Erdölgeschäft des brasilianischen Unternehmens OGX beteiligen. Die Transaktion könnte ein Volumen von bis zu 7 Mrd. Dollar haben, erklärten mehrere mit den Plänen vertraute Personen am Freitag.

Die größten ausländischen Direktinvestitionen in Brasilien kamen im laufenden Jahr aus China. Die Volksrepublik hat Zukäufe unter anderem in der Öl- und Eisenerzbranche getätigt sowie riesige Flächen Ackerland erworben. Im Mai etwa übernahm das Unternehmen Sinochem eine 3 Mrd. Dollar schwere Beteiligung an einem Ölfeld vor der brasilianischen Küste.

OGX gehört zu dem Industriekonglomerat EBX des brasilianischen Milliardärs Eike Batista. Das Unternehmen hatte zuletzt erklärt, dass es Anteilsverkäufe erwägt. Als Interessenten wurden in brasilianischen Medienberichten auch die US-Konzerne Chevron und ExxonMobil sowie der norwegische Ölmulti Statoil gehandelt.

Auch bei Potash am Ball

Der chinesische Rohstoffhunger zeigt sich auch daran, dass das Land mit der Staatsholding Sinochem im Poker um den kanadischen Düngemittelspezialisten Potash mitmischen will. Bisher liegt für Potash zwar lediglich ein Angebot des weltgrößten Bergbaukonzerns BHP Billiton über ein Volumen von 39 Mrd. Dollar vor. Potash ist mit dem Gebot aber nicht zufrieden, hat es abgelehnt und such händeringend nach einem "Weißen Ritter“.

Sinochem versucht in die Bresche zu springen und will mit Temasek, ein Staatsfonds Singapurs, in den Übernahmepoker einsteigen. Ob nur eine Sperrminorität erworben oder gar ein Gegenangebot abgegeben werden soll, ist Kreisen zufolge noch offen.

Auch der deutsche Kaliproduzent K+S wird als Übernahmekandidat gehandelt, sollte BHP bei Potash nicht zum Zuge kommen, wie es am Markt heißt. Die Gerüchte hatten den K+S-Aktienkurs zuletzt steigen lassen.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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