Rohölpreise so hoch wie 2008 Opec behält Quote bei
11.12.2010, 20:21 Uhr
Kein Opec-Treffen ohne folkloristisches Rahmenprogramm: Zwei Damen in modern interpretierter ecuadorianischer Landestracht.
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Hinter verschlossenen Türen in Quito beraten die Ölminister der zwölf Opec-Staaten über Lage und Perspektiven des weltweiten Rohstoffhandels. Mit dem Preis sind die Vertreter der Organisation erdölexportierender Staaten offenbar zufrieden. Die Fördermenge bleibt unverändert.

Zumindest an Flaggen und Wimpeln wird nicht gespart: Konferenzpräsident Wilson Pastor-Morris in Quito.
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Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hält an ihren derzeitigen Öl-Förderquoten fest. Darauf hätten sich die Minister der Opec-Staaten bei ihrem Treffen in Quito geeinigt, teilte ein Delegierter mit.
Bei der offiziell 158. Opec-Konferenz berieten die Vertreter der Mitgliedsländer in der ecuadorianischen Hauptstadt über die aktuelle Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten. Den Vorsitz führte der amtierende Opec-Präsident, Ecuadors Minister für nicht-erneuerbare Energiequellen, Wilson Pastor-Morris. Die zwölf Opec-Länder stehen für mehr als 35 Prozent der weltweiten Öl-Förderung und halten rund 80 Prozent der weltweiten Öl-Reserven.
Die Organisation hatte ihr Produktionsziel zuletzt Ende 2008 um 4,2 Mio. Barrel (je 159 Liter) auf rund 24,8 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Mit diesem Schritt wollten die Förderländer der sinkenden Nachfrage in der Wirtschaftskrise entgegentreten und einen größeren Preisverfall verhindern.
24,8 Millionen mal 90 Dollar
Der Ölpreis war in den vergangenen Tagen erstmals seit dem Beginn der Finanzkrise vor zwei Jahren wieder über die 90-Dollar-Marke geklettert. Am Freitag lag der Preis für Öl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) in New York bei 88,67 Dollar pro Barrel. Rohöl der Nordseesorte Brent notierte in London bei 90,48 Dollar.

"Supporting Stability": Pastor-Morris mit Opec-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri (rechts).
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Grundsätzlich arbeiten die Opec-Länder darauf hin, einen möglichst hohen Preis für Erdöl auf dem Weltmarkt zu erzielen. Dazu können sie bei Bedarf das Angebot verknappen. Fürchten sie indes, dass ein zu hoher Ölpreis die Wirtschaft in den Industrieländern abbremst und damit die zukünftige Nachfrage nach dem wertvollen Rohstoff dämpft, erhöhen sie die Förderung.
Innerhalb der Opec gibt es über diese Fragen regelmäßig Streit. Unabhängige Experten zweifeln zudem an den tatsächlich exportierten Förderquoten. Einzelne Förderländer könnten in Hochpreisphasen in die Versuchung geraten, mehr Rohöl auf den Markt zu werfen als vereinbart.
Das nächste reguläre Opec-Treffen setzten die in Quito versammelten Ölminister für den kommenden Juni an.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts