Wirtschaft

Management erntet Gegenwind Opel-Betriebsrat sperrt sich

Wieder einmal steht das Bochumer Opel-Werk zur Disposition.

Wieder einmal steht das Bochumer Opel-Werk zur Disposition.

(Foto: dpa)

Die anstehenden Sparverhandlungen bei Opel rufen den Betriebsrat auf den Plan. Dieser spricht sich gegen isolierte Verhandlungen mit dem management zu einzelnen Standorten aus. Zuvor hatten bereits Betriebsräte kritisiert, dass seitens Opel auf Ebene einzelner Werke versucht wurde, Druck auf Belegschaftsvertreter auszuüben.

General Motors (GM)
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Beim krisengeschüttelten Autobauer Opel wehrt sich der Betriebsrat in den laufenden Sparverhandlungen gegen den Kurs des Managements. In Brief des Gremiums an Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hieß es, die europäischen Arbeitnehmervertreter würden mit dem Unternehmen "keine Verhandlungen auf lokaler Ebene" einzelner Werke führen. Damit will der Betriebsrat offenbar verhindern, dass Opel die Werke gegeneinander ausspielt.

Das als "Offener Brief von den europäischen Arbeitnehmervertretern an Herrn Stracke" betitelte Schreiben wurde von mehr als zwei Dutzend Belegschaftsvertretern unterzeichnet: Betriebsräte der einzelnen Opel-Werke in Deutschland und anderen europäischen Ländern, Arbeitnehmervertreter der britischen Schwestermarke Vauxhall sowie Mitglieder des europäischen Gesamtbetriebsrates. Sie vertreten 40. 000 Beschäftigte in zwölf Opel- und GM-Werken in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, Spanien und Ungarn.

Die Arbeitnehmervertreter reagieren damit auf das Vorgehen des Managements in den vergangenen Wochen. Opel steckt noch immer tief in der Krise und muss Geld sparen. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) fordert von seiner europäischen Tochter, profitabler zu werden.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Betriebsräte kritisiert, dass auf Ebene einzelner Werke versucht wurde, Druck auf Belegschaftsvertreter zu machen, um Einsparungen durchzusetzen. Dadurch, erklärten die Arbeitnehmervertreter, würden die Standorte gegeneinander ausgespielt. Nun wollen sie mit Stracke nur noch auf Ebene des Gesamtunternehmens verhandeln.

Zwei Werke gefährdet

Nach Angaben der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ist die Erklärung eine Reaktion auf eine Forderungsliste von Opel-Produktionschef Peter Thom, die dieser in jedem der Werke einzeln vorgelegt hatte. Die Belegschaften wurden damit zu flexibleren Arbeitszeiten und dem Verzicht auf Wochenendzuschläge und Tariferhöhungen aufgefordert. Werke, deren Belegschaften sich den Forderungen nicht beugen, müssen demnach damit rechnen, bei der Zuteilung der Produktion neuer Automodelle nicht berücksichtigt zu werden.

Seit Wochen und Monaten brodelt die Gerüchteküche rund um Opel wieder. Es gab Spekulationen, GM wolle Opel womöglich verkaufen oder das . Auch über ein Ende der Vauxhall-Fabrik im britischen Ellesmere Port wurde spekuliert. Während bei der US-Mutter nach deren schwerer Krise die Gewinne sprudeln, bleibt ihr Europageschäft mit Opel und Vauxhall nach wie vor ein Verlustbringer.

Die Spekulationen halten sich, obwohl ein Abkommen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite . Opel-Chef Stracke bekräftigte in den vergangenen Tagen, dass es bis Ende 2014 keine Werksschließungen geben werde.

Quelle: ntv.de, AFP

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