"GM nicht länger auf der Tasche liegen" Opel-Chef verbreitet Optimismus
11.07.2012, 12:31 Uhr
Zwei Hoffnungsträger: Der Opel Ampera und Konzernleiter Karl-Friedrich Stracke.
(Foto: picture alliance / dpa)
Schwere Zeiten für Opel: die Konkurrenz fährt den Rüsselsheimern davon, drohende Werkschließungen bestimmten noch vor Wochen die Schlagzeilen. Dann kam ein neuer Sanierungsplan. Jetzt meldet sich Opel-Chef Stracke zu Wort und beschwört Aufbruchsstimmung.
Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke pocht auf Erfolge bei der Sanierung des angeschlagenen Autobauers und ruft einen klaren Wachstumskurs aus. Die US-Konzernmutter General Motors sei "zu Recht ungeduldig mit uns", sagte Stracke der "Bild"-Zeitung. "Deswegen müssen wir so schnell wie möglich wieder profitabel werden. Wir dürfen unserer Mutter nicht länger auf der Tasche liegen."
Vor zwei Wochen hatte der Opel-Aufsichtsrat das vom Vorstand vorgelegte umfassende Sanierungskonzept gebilligt, derzeit verhandeln Betriebsrat, IG Metall und Vorstand die Umsetzung. Ein Bestandteil der Verhandlungen ist dabei eine Job-Garantie in allen Werken bis Ende 2016. Stracke: "Wer in Deutschland kann sich heute schon an einer Job-Garantie für die kommenden vier Jahre erfreuen?"
Stracke erklärte, das Ende Juni vorgelegte Konzept sei "kein Sparpaket, sondern ein klarer Wachstumsplan". Von Werksschließungen oder Stellenabbau sei darin keine Rede mehr. Stattdessen sollen teure Überkapazitäten abgebaut werden, indem Modelle wie der kleine SUV Mokka, der Antara oder der Agila nicht mehr in Korea, sondern in Europa vom Band rollen.
Modelloffensive angekündigt
Der Plan greift zudem bereits angekündigte Investitionen in die Produktpalette von Opel und seinem britischen Pendant Vauxhall auf. Geplant sind beispielsweise 23 neue Modelle in den kommenden vier Jahren.
"Wir haben jetzt einen Geschäftsplan, der eine gute Grundlage für die Zukunft ist. Aber natürlich müssen wir noch viel tun, um wettbewerbsfähiger zu werden", sagte Stracke der Zeitung. "Wir dürfen keinen Rückenwind vom Markt erwarten." Derzeit wird über die Umsetzung des Konzepts verhandelt. "IG Metall, Betriebsrat und wir vom Opel-Vorstand ziehen dabei an einem Strang", sagte Stracke.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts