"Schnee von gestern" Opel-Händler helfen nicht
10.02.2010, 13:16 UhrDie europäischen Opel-Händler planen derzeit keinen Sanierungsbeitrag. "Das ist Schnee von gestern", sagte der Präsident des europäischen Händlerverbands Euroda, Jaap Timmer. Die Konzernmutter General Motors habe angekündigt, auf eine finanzielle Beteiligung der Händler verzichten zu wollen.
Diese hatten für den Fall einer Opel-Übernahme durch den Autozulieferer Magna einen Beitrag von 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nach dem Scheitern des Verkaufs sei dies momentan kein Thema, machte Timmer deutlich.
Er wies damit einen Bericht der "Rheinischen Post" zurück. Darin wurde ein Sprecher des Verbandes der europäischen Opel-Händler mit den Worten zitiert, das Angebot werde aufrecht gehalten. Timmer ergänzte, sollte GM die Händler nun doch um einen Beitrag bitten, müssten diese den Vorschlag zunächst prüfen. GM hatte den Opel-Verkauf im Herbst abgeblasen und will den Rüsselsheimer Autobauer nun in Eigenregie sanieren.
Der US-Konzern hat am Dienstag insgesamt 2,7 Milliarden Euro an Staatshilfen in Europa beantragt, um die Restrukturierung der angeschlagenen Tochter auf den Weg zu bringen. 1,5 Milliarden davon soll Deutschland stemmen. Auch von den Arbeitnehmern verlangt das Unternehmen Sanierungsopfer.
Rüttgers sieht noch Handlungsbedarf
Nach Meinung des nordrhein-westfälischen Regierungschef Jürgen Rüttgers enthält der Opel-Sanierungsplan noch eine Reihe von offenen Fragen, etwa "der Arbeitnehmer im Hinblick auf ihre Beteiligung." Er sei aber froh, dass dieser Plan endlich vorliege, sagte der CDU-Politiker am Rande eines USA-Besuchs in Washington.
Der Plan wie auch der Antrag auf Bürgschaften, werde jetzt zusammen mit der Europäischen Union geprüft. "Die Länder, in denen es Opel-Standorte gibt, werden zusammen mit dem Bund diesen Prozess gemeinsam begleiten", sagte Rüttgers. "Ich persönlich bin zufrieden, dass der Standort Bochum auch nach dieser neuen Planung gesichert ist und dass der Saphira dort in Zukunft gebaut wird." Allerdings ist Bochum mit rund 1800 gestrichenen Stellen der von der Sanierung am stärksten betroffene deutsche Standort.
Seine Regierung werbe noch für eine weitere Produktionslinie, etwa im Bereich der Elektroautos, "weil wir Nordrhein-Westfalen zum Zentrum der Elektro- Mobilität in Europa ausbauen wollen", sagte der Ministerpräsident.
Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa