Wirtschaft

"Absolut zur Unzeit" Opel-Manager kriegen Boni

Für die Spitzenmanager des angeschlagenen Autobauers Opel soll es wieder einen Bonus geben. Nachdem die Sonderzahlungen vergangenes Jahr krisenbedingt ausgefallen waren, sollen dieses Jahr wieder Boni gezahlt werden, sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz und machte seinem Unmut darüber Luft.

Volle Lohntüten für die obere Etage sind offensichtlich das falsche Signal.

Volle Lohntüten für die obere Etage sind offensichtlich das falsche Signal.

(Foto: REUTERS)

"Das kommt absolut zur Unzeit", kritisierte Franz mit Verweis auf die Forderung des Managements, dass sich die Belegschaft mit 265 Mio. Euro an der Sanierung Opels beteiligen solle. Das Top- Management müsse da "mit gutem Beispiel vorangehen." Auch die Zehn-Prozent-Gehaltskürzung für Spitzenverdiener unter den Angestellten aus dem Vorjahr sei ausgelaufen.

Der US-Autobauer General Motors will bei seiner europäischen Tochter 8.300 der rund 48.000 Jobs streichen. Zudem will General Motors bei den Opel-Ländern europaweit rund 2,7 Mrd. Euro Steuergelder für die Sanierung einsammeln. Insgesamt veranschlagt GM die Sanierungskosten mit 3,3 Mrd. Euro.

Opel-Sprecher Stefan Weinmann bestätigte, dass einige Führungskräfte bei Erreichen bestimmter Geschäftsziele für 2010 neben dem Fixgehalt wieder variable Bezüge bekommen sollen. Diese würden aber erst Anfang 2011 ausgezahlt. Als Boni wollte der Sprecher die Zahlungen nicht bezeichnen. Für 2008 und 2009 seien die variablen Vergütungen für mehr als 200 Führungskräfte nicht gezahlt worden, vergangenes Jahr sei deren Fixgehalt zudem um zehn Prozent gesenkt worden. Im Schnitt hätten Spitzenmanager damit auf ein Viertel ihres Gehalts verzichtet. Mit dem Auslaufen des Gehaltsabschlags solle auch verhindert werden, dass Manager von anderen Firmen abgeworben würden.

Strenge Auflagen

Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat derweil die Bewilligung staatlicher Hilfen für den angeschlagenen Autobauer Opel an strenge Auflagen geknüpft. Entscheidend sei, ob der Opel-Mutterkonzern nachweisen könne, "dass die europäischen Töchter mittelfristig ohne staatliche Beihilfen überleben können", sagte Kroes dem "Handelsblatt". "Für uns spielen Standorte keine Rolle." 

Bislang habe noch keine Regierung Beihilfen zur Genehmigung in Brüssel angemeldet, sagte Kroes der Zeitung. Sie erwarte allerdings, dass dies noch geschehen werde. Beihilfen seien zudem nur vertretbar, "wenn das Geld in die Entwicklung innovativer umweltfreundlicher Produkte fließt", sagte sie.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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