Wirtschaft

1800 in Bochum müssen gehen Opel-Stellenabbau beschlossen

"Nicht zukunftsfähig ohne Stellenabbau": Opel-Werk in Bochum

"Nicht zukunftsfähig ohne Stellenabbau": Opel-Werk in Bochum

(Foto: dpa)

Nach heftigen Diskussionen ist die Zukunft von Opel in Bochum klar: 1.800 Leute müssen gehen, der Stellenabbau läuft aber langsamer als geplant. Außerdem hat der Betriebsrat weitere Entschädigungen durchgesetzt.

Beim geplanten Abbau von 1800 Jobs im Bochumer Opel-Werk haben Werksleitung und Betriebsrat einen Kompromiss gefunden. Demnach wird die Personalverringerung voll umgesetzt, jedoch zeitlich gestreckt. Schnell entschlossene Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen oder an andere Opel-Standorte wechseln, erhalten zusätzlich zur Abfindung oder Wechselprämie weitere Anreize in Höhe mehrerer Monatsgehälter. Das teilte Opel-Sprecher Alexander Bazio in Bochum mit. Der Stellenabbau gehört zum europäischen Sanierungsprogramm des Mutterkonzerns General Motors (GM), mit dem 8000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.

Nach der Einigung sei er optimistisch, dass sich nun ausreichend Freiwillige melden, sagte Bazio. Bis Mitte August dauere die "Freiwilligenphase". Anschließend seien auch betriebsbedingte Kündigungen als letztes Mittel möglich. "Ohne Personalabbau ist das Werk einfach nicht zukunftsfähig", sagte er.

Die Restrukturierungspläne waren zuvor monatelang umstritten. Eine Schiedsstelle unter der Leitung des früheren Präsidenten des Bremer Landesarbeitsgerichts, Martin Bertzbach, hatte beide Seiten beraten.

Noch 600 Stellen abzubauen

Der Bochumer Betriebsrat war am Abend nicht mehr zu erreichen. Er hatte den Stellenabbau in der vorgeschlagenen Höhe zunächst abgelehnt und stattdessen Arbeitszeitverkürzung nach VW-Beispiel und Kurzarbeit vorgeschlagen. Außerdem hatte die Arbeitnehmervertretung den Erhalt der Getriebefertigung in Bochum mit etwa 300 Beschäftigten verlangt. Hier setzte sie sich teilweise durch: Die Schließung der Getriebeproduktion wurde von Ende 2011 auf Ende 2013 verlegt, was den Gesamtabbau zeitlich nach hinten streckt.

Derzeit arbeiten im Bochumer Werk nach Opel-Angaben noch rund 4200 Beschäftigte. 600 der abzubauenden Stellen sind schon gestrichen. Im laufenden Jahr müssten noch 600 Stellen abgebaut werden, sagte Bazio.

Mitarbeiter, die freiwillig gehen, kassieren Abfindungen von bis zu 250.000 Euro. Zusätzlich seien noch Anreize von bis zu acht Bruttomonatsgehältern vereinbart worden. 300 Arbeitsplätze stelle Opel in Rüsselsheim und im Testzentrum Dudenhofen zur Verfügung. Die dafür angebotene Wechselprämie von 10.000 bis 25.000 Euro sei um bis zu fünf Bruttomonatsgehälter erhöht worden, sagte Bazio.

Quelle: ntv.de, dpa

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