Wirtschaft

Vorstoß Richtung Oberklasse Opel greift elektrisch an

Letzte Handgriffe an der Kühlergrill: Dieser Insignia ist fast fertig.

Letzte Handgriffe an der Kühlergrill: Dieser Insignia ist fast fertig.

(Foto: picture alliance / dpa)

Karl-Friedrich Stracke erkennt die Zeichen der Zeit: Mitten in der aufkommenden Debatte um die Elektro-Strategie der Bundesregierung kündigt der Opel-Chef neue Modelle an. Die deutsche Tochter des US-Autobauers General Motors setzt dabei verstärkt auf rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Außerdem in Planung: "Ein intelligentes Angebot oberhalb des Insignia".

Kein Angriff auf BMW, Daimler oder Audi: Karl-Friedrich Stracke.

Kein Angriff auf BMW, Daimler oder Audi: Karl-Friedrich Stracke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der neue Opel-Chef will das geplante Konzernangebot an Elektroautos ausweiten und ins Premiumklasse-Geschäft einsteigen. "Wir wollen zusätzlich zum Opel Ampera ein reines Elektrofahrzeug auf den Markt bringen", sagte Stracke der "Welt am Sonntag". Denkbar seien Elektroautos in der Größe kleinerer Modelle wie des Agila oder Corsa. Der Ampera, ein Hybridmodell mit Elekro- und Verbrennungsmotor, solle im Herbst vorgestellt werden. "Ich will Opel noch stärker als bislang in Richtung alternative Antriebe ausrichten", sagte Stracke.

Zugleich wolle Opel mit einem neuen Oberklassemodell mehr zahlungskräftige Kunden ansprechen. "Wir stellen uns ein intelligentes Angebot oberhalb des Insignia vor", erläuterte der seit einem Monat amtierende Unternehmenschef. "Wir wollen noch mehr in Richtung der gehobenen Liga." Stracke versuchte seinem Vorstoß die Schärfe zu nehmen: Geplant sei kein Angriff auf BMW, Daimler oder Audi, sondern ein eigenes Segment. Ein solches Modell könne in vier bis fünf Jahren marktreif sein.

Sollte Opel mit einem eigenen Premium-Modell bei der Kundschaft erfolgreich sein, dürften die sprachlichen Feinheiten der Segmenteinteilung allerdings schnell hinfällig werden. Mit steigenden Marktanteilen in der Oberklasse wäre Opel durchaus auch eine Konkurrenz für die etablierten Premiumherstellern.

Abstimmung mit Detroit

Forcieren will Stracke die Expansion außerhalb Europas. "Ich denke, wir könnten in drei Jahren auf ein Niveau von etwa 150.000 Fahrzeuge kommen, die wir dann pro Jahr außerhalb Europas verkaufen", sagte der neue Opel-Chef.

Unterstützung aus Amerika: Im vergangenen November sah sich US-Präsident Obama den Opel Ampera am Rande des Nato-Gipfels in Lissabon aus der Nähe an - und ließ sich dabei fotografieren.

Unterstützung aus Amerika: Im vergangenen November sah sich US-Präsident Obama den Opel Ampera am Rande des Nato-Gipfels in Lissabon aus der Nähe an - und ließ sich dabei fotografieren.

(Foto: REUTERS)

Sein Vorgänger Nick Reilly, der jüngst an die Opel-Aufsichtsratsspitze gewechselt war, hatte noch eine Größenordnung von 100.000 Fahrzeugen angepeilt. Die Expansion in den außereuropäischen Märkten laufe in Abstimmung mit dem US-Mutterkonzern General-Motors, betonte Stracke. "Wir haben die Vereinbarung, dass wir in diesen Märkten expandieren, solange das profitabel ist. Und solange sich die Marken ergänzen."

Stracke bekräftigte die Ziele, im laufenden Jahr vor Restrukturierungskosten schwarze Zahlen zu schreiben und vom kommenden Jahr an auch netto deutliche Gewinne einzufahren. Der mittelfristig angepeilte Marktanteil von zehn Prozent in Deutschland solle nicht um jeden Preis erreicht werden. "Wir wollen profitabel wachsen und das Image der Marke hochhalten. Discounter-Methoden helfen uns nicht weiter."

Quelle: ntv.de, rts

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