Reilly zu Besuch in Eisenach Opel pocht auf Staatshilfen
02.02.2010, 17:06 UhrOpel-Chef Nick Reilly besteht nach Angaben der Thüringer Landesregierung auf deutsche Staatshilfen und Beiträgen der Arbeitnehmer zum Umbau des Autokonzerns. Wirtschaftsminister Matthias Machnig sagte nach einem Besuch Reillys im Opel-Werk Eisenach, das Umbaukonzept des Managements hänge von zwei Dingen ab: "Dass sich natürlich die öffentliche Hand beteiligt und dass natürlich auch die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen einen Beitrag leisten." Der SPD-Politiker stellte aber auch klar: "Er hat nicht gedroht."
Zudem habe Reilly versichert, es gebe keinen höheren Stellenabbau als den bereits im Opel-Umbaukonzept genannten. "Das stimmt nicht", sagte er zu anderslautenden Berichten. "Am 8. Februar wird der Bundesregierung eine gutachterliche Stellungnahme zu dem Konzept übergeben", kündigte Machnig unter Berufung auf Reillys Ausführungen an. Der Minister dringt darauf, dass die Entscheidungen rechtzeitig vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl fallen sollten, um es nicht in den Wahlkampf zu ziehen.
Keine Kündigungen in Eisenach
Für den Standort Eisenach sieht Machnig nach dem Gespräch mit dem Opel-Chef bessere Perspektiven. "Er hat noch einmal bekräftigt, der Standort ist nicht gefährdet. Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen, und Opel wird 2013/2014 auf einen Dreischichtbetrieb in Eisenach umstellen."
Damit sollen nach den Worten des Ministers mittelfristig mehr Fahrzeuge, auch neue Modelle, in Eisenach produziert werden. "Eines hat er auch gleich konkret benannt: das Nachfolgemodell des jetzigen Corsa soll auch in Eisenach gefertigt werden", sagte Machnig.
Im Hinblick auf Kosten und Staatshilfen habe Reilly noch einmal die 3,3 Milliarden Euro genannt, die der Umbau von Opel kosten dürfte. 600 Millionen Euro davon wolle der Mutterkonzern General Motors tragen. Darüber hinaus gebe es bereits Finanzierungszusagen aus Großbritannien, Spanien, Österreich und Ungarn. Eines habe der Opel-Chef ganz klar gemacht: "Ohne öffentliche Hilfen wird es keinen Umbau geben können." Reilly erwarte von den betroffenen Standortländern entsprechende Beiträge.
Quelle: ntv.de, wne/rts