Wirtschaft

Patente von GM Opel zahlt Milliarden

Der insolvente US-Autoriese General Motors gibt einem Zeitungsbericht zufolge die Kontrolle über Opel nur gegen milliardenschwere Zahlungsverpflichtungen des Käufers ab.

Opel muss weiter Lizenzgebühren zahlen.

Opel muss weiter Lizenzgebühren zahlen.

(Foto: dpa)

Der insolvente US-Autoriese General Motors gibt einem Zeitungsbericht zufolge die Kontrolle über Opel nur gegen milliardenschwere Zahlungsverpflichtungen des Käufers ab. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Regierungs- und Unternehmenskreise, die Amerikaner gewährten Opel nach einer Abkopplung zwar Zugang zu allen geistigen Eigentumsrechten von GM. Opel müsse dafür aber weiter Lizenzgebühren zahlen. Diese addieren sich nach Berechnungen der Zeitung in den nächsten zehn Jahren auf fast 6,5 Mrd. Euro.

Dem Bericht zufolge birgt auch das Thema Pensionslasten noch Zündstoff. In dem von Magna unterzeichneten Vorvertrag zur Übernahme von Opel werde die Frage, wer in welcher Höhe für die Pensionslasten von insgesamt 4,5 Mrd. Euro aufkomme, nicht erwähnt. Ausgeschlossen sei, dass Magna die Pensionslasten auf den Bund abwälze, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus dem Kanzleramt.

Fiat ausgetrickst?

Der italienische Autobauer Fiat fühlt sich offenbar bei den Verhandlungen über die Opel-Übernahme ausgetrickst. "Man sei sehr verärgert", berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Firmenkreise. Fiat war aus dem Bieterrennen ausgestiegen, nachdem die Opel-Mutter General Motors einen weiteren Finanzbedarf von 300 Mio. Euro angemeldet hatte. Daraufhin hatte sich der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna mit GM geeinigt. Nachdem die Bundesregierung nun einen Notkredit in Höhe der strittigen 300 Mio. Euro an Opel angewiesen hat, mache sich bei Fiat das Gefühl breit, dass "mit gezinkten Karten" gespielt worden sei, hieß es.

Fiat hält sich für den besseren Partner.

Fiat hält sich für den besseren Partner.

Der Fiat-Konzern ist bei der Übernahme von Opel nach Einschätzung des italienischen Ministers Claudio Scajola allerdings immer noch im Rennen. Der Übernahmeplan von Fiat sei der beste, es sei ein "Plan mit Perspektive", sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung laut italienischen Nachrichtenagenturen. Fiat sei "eine Länge voraus, sie haben ein gutes Produkt und ein gutes Management".

Scajola äußerte die Hoffnung, dass in sechs Monaten noch einmal darüber nachgedacht werde, ob das nun beschlossene "Provisorium" für Opel unter Führung der deutschen Regierung und der Mutter GM tatsächlich im Interesse Europas sei. Europa brauche einen großen Autokonzern, fügte er hinzu. Fiat hatte vorgeschlagen, seine Autosparte mit Opel und dem US-Hersteller Chrysler zu einem der größten Autohersteller weltweit zu schmieden.

Quelle: ntv.de, wne/rts/AFP

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