Wirtschaft

Ellison schießt verbal scharf Oracle + HP?

Oracle-Chef Ellison schießt sich auf HP ein.

Oracle-Chef Ellison schießt sich auf HP ein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch nicht einmal ein Jahr ist Leo Apotheker Chef von Hewlett-Packard. Nun sitzt Ex-Ebay-Chefin Meg Whitman auf seinem Stuhl. Der Grund dafür ist offenbar bei Oracle zu finden. Der Software-Riese und SAP-Konkurrent soll ein Übernahmeangebot für HP in petto gehabt haben.

Der Chefwechsel bei Hewlett-Packard (HP) ist nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg von der Angst vor einem Kaufangebot des Konkurrenten Oracle beschleunigt worden. Der Verwaltungsrat sei besorgt gewesen, dass der niedrige Aktienkurs HP schutzlos gegenüber einem möglichen Übernahmeangriff von Oracle mache, berichtete Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Meg Whitman ist HP-Chefin.

Meg Whitman ist HP-Chefin.

(Foto: REUTERS)

Hewlett-Packard hatte vergangene Woche den früheren SAP-Chef Léo Apotheker durch die einstige Ebay-Lenkerin Meg Whitman ersetzt. Seit Apothekers Amtsantritt im November hatte die HP-Aktie fast die Hälfte ihres Werts verloren.

Hurd, Ellison, Apotheker

Aus dem Oracle-Umfeld hieß es laut Bloomberg zugleich, der Software-Konzern habe zwar "informell erwogen", an HP heranzutreten, ein Angebot in absehbarer Zeit sei aber unwahrscheinlich. Oracle könne höchstens an Hewlett-Packards Geschäft mit Servern, Speichern und Netzwerk-Technik interessiert sein, hieß es. Zugleich könne das Abkommen zum Wechsel des Vorgängers von Apotheker, Mark Hurd, zu Oracle ein Übernahmeangebot für die nächste Zeit verbieten.

Leo Apotheker war nicht lange HP-Chef

Leo Apotheker war nicht lange HP-Chef

(Foto: REUTERS)

Die Stimmung zwischen den beiden Unternehmen ist denkbar schlecht, und das nicht erst, seit der bei HP geschasste Hurd einen neuen Spitzenjob bei seinem Freund und Oracle-Gründer Larry Ellison fand. Die beiden IT-Schwergewichte konkurrieren in immer mehr Bereichen miteinander, zum Beispiel bei Server-Technik.

Ellison schießt verbal scharf

Der scharfzüngige Ellison beweist gerade wieder einmal, dass es äußerst unangenehm sein kann, ihm zum Feind zu haben. Nachdem Ellison den HP-Verwaltungsrat wegen der Hurd-Ablösung bereits als "Idioten" abgestempelt hatte, schießt sich Oracle jetzt auf die von Hewlett-Packard geplante Übernahme des Software-Spezialisten Autonomy ein. Die Briten hätten sich auch schon Oracle zum Kauf angeboten, man habe aber den damaligen Marktpreis von 6 Mrd. Dollar als viel zu hoch empfunden. Ein böse Spitze, denn HP zahlt jetzt mehr als 10 Mrd. Dollar.

Als Autonomy-Chef Mike Lynch bestritt, sein Unternehmen jemals Oracle angeboten zu haben, hieß es wenig diplomatisch zurück: "Entweder Mr. Lynch hat ein sehr schlechtes Gedächtnis, oder er lügt."

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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