Millionen- oder Milliarden-Strafe Oracle-SAP-Prozess kann starten
29.10.2010, 22:03 UhrDie Show kann beginnen: Am Montag heißt es endlich Oracle gegen SAP. Die beiden Rivalen kreuzen dann vor einem US-Gericht die juristischen Klingen. Die Urheberrechtsverletzungen geraten da zur Nebensache - die Entschädigungszahlungen sind das Hauptthema.
Der erste Teilsieg geht nach Walldorf: Oracle ist mit dem Wunsch nach Verschiebung des Prozesses über Urheberrechtsverletzungen mit dem Wettbewerber SAP gescheitert. Eine Richterin wies den Antrag Oracles auf Verschiebung des Prozessbeginns auf Donnerstag ab. Oracle hatte um die Verschiebung gebeten, nachdem SAP inzwischen nicht mehr bestreitet, einen Beitrag zu den Urheberrechtsverletzungen ihrer Tochter TomorrowNow geleistet zu haben.
SAP scheiterte aber ihrerseits mit dem Wunsch, dass über den Prozess nicht berichtet werden dürfe. Richterin Phyllis Hamilton verkürzte zudem die Dauer des Prozesses auf 30 Stunden von 36 Stunden. SAP werde sich an die Entscheidung des Gerichts halten, sagte ein Unternehmenssprecher. Die in Redwood Shores im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Oracle wollte keinen Kommentar abgeben.
Millionen oder Milliarden
In dem nun wie geplant am Montag beginnenden Prozess zwischen Oracle und SAP wird es vor allem um die Höhe der Entschädigung gehen, die der deutsche Konzern zu zahlen hat. Oracle fordert 2 Mrd. Dollar, eine Schadenssumme, die SAP als zu hoch zurückgewiesen hat. Der Walldorfer Konzern spricht von einer zweistelligen Millionensumme als Schaden.
Richterin Hamilton legte zudem fest, dass die mögliche Beteiligung von SAP an den Urheberrechtsverletzungen in dem Verfahren nicht behandelt werden soll, sofern dies nicht im Zusammenhang mit der Schadenersatzforderung stehe.
Quelle: ntv.de, DJ/rts