Wirtschaft

Besser als erwartet Oracle rückt SAP auf die Pelle

Larry Ellison freut's: Der US-Softwareriese Oracle verdient wieder deutlich mehr, wächst und hat im abgelaufenen Quartal SAP deutlich Marktanteile abgenommen.

Oracle-Chef Larry Ellison ist wieder in seinem Element: Der Abstand zum Platzhirsch SAP ist geschrumpft.

Oracle-Chef Larry Ellison ist wieder in seinem Element: Der Abstand zum Platzhirsch SAP ist geschrumpft.

Der US-Softwarekonzern Oracle verkauft wieder mehr Software an Geschäftskunden und rückt dem Hauptkonkurrenten SAP damit auf die Pelle. In den vergangenen vier Quartalen habe man SAP Marktanteile in allen Regionen der Welt abgenommen, teilte die weltweite Nummer Zwei mit. Die Oracle-Aktien stiegen nachbörslich um mehr als 4 Prozent, aber auch die SAP-Papiere konnten in Frankfurt um 1,6 Prozent zulegen.

Die überraschend guten Zahlen von Oracle fachte Hoffnungen an, dass Firmen rund um den Globus nach der tiefen Rezession wieder mehr investieren. Der Konzern gibt seine Quartalszahlen Wochen vor seinen Mitbewerbern bekannt und gilt damit als Stimmungsbarometer für die Softwarebranche.

Wachstumsbeschleunigung

In Nord- und Südamerika sei das Geschäft mit kommerziellen Anwendungen um ein Prozent gewachsen, im asiatisch-pazifischen Raum um zwei Prozent, teilte Oracle weiter mit. Dagegen habe SAP in den beiden Regionen 35 und 34 Prozent verloren. Insgesamt steigerte der US-Konzern den Verkauf neuer Software im zweiten Quartal um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Für das laufende Quartal geht das Unternehmen von einem weiter beschleunigten Wachstum aus. Die Nachfrage der Kunden sei stark. "Die höheren Umsätze vermitteln den Eindruck, dass Oracle seine Position verteidigt und der Konkurrenz weiter Marktanteile abnehmen könnte", sagte Analystin Kim Caughey von Fort Pitt Capital Group.

Keine Probleme bei Sun-Übernahme

Auch in Bezug auf den Streit mit der EU um die Übernahme von Sun Microsystems äußerte sich Oracle optimistisch. "Wir rechnen damit, dass die EU-Kommission der Übernahme im Januar ohne Bedingungen zustimmen wird", sagte Oracle-Präsidentin Safra Catz. Die EU hatte nach monatelangem Streit Anfang der Woche Zustimmung zu dem sieben Milliarden Dollar schweren Geschäft signalisiert.

Im zweiten Quartal verbuchte Oracle einen Nettogewinn von 1,5 Mrd. Dollar nach 1,3 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie betrug dabei ohne Sonderposten 39 Cent, während von Reuters befragte Analysten 36 Cent erwartet hatten. Der Umsatz lag vier Prozent höher bei 5,9 Mrd. Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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